Ein Buch, das eine solche Kritik im Untertitel verspricht, klingt für mich spannend (Gunnar Olsson: Abysmal : a critique of cartographic reason. - Chicago, 2007). Das Buch ist groß (26x18 cm) und schwarz (ohne Umschlag) und 1,4 kg schwer; die Chicago Press hat es schön gesetzt. Darin blickt der Emeritus Gunnar Olsson, der Ökonomische Geographie gelehrt hat, auf sein Ideenleben zurück. Im Vorwort erzählt er den Ursprung seines Interesses: "Out of the original models of spatial form rose the question of how the highly predictable patterns of human interaction should be interpreted. Which are the relations between the picture of a point pattern and the story of how those particular locations have been generated? Is it at all possible to draw valid inferences about human behavior from a map of spatial distributions, to reason from form to process?" (Die Antwort, die Olsson schon im Vorwort gibt, ist: Nein, natürlich nicht.) Aber solche Schlüsse können vielleicht daraus gezogen werden, wie Menschen mit Karten umgehen. Wie sie das Werkzeug der Karte und die Methode der Kartenerstellung verwenden. Und die wird nicht nur in der Geographie verwendet, sondern strukturiert allenthalben die Welt.
Daraus schlägt Olsson eine Menge kulturkritischer Funken.
14 Januar 2008
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