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26 September 2007

Wittgensteins Kritik an Russell

Wer Wittgenstein für den größten Philosophen des letzten Jahrhunderts hält, dem muss der Titel von Gregory Landinis neuem Buch Wittgenstein's apprenticeship with Russell (Cambridge : Cambridge UP, 2007) ein bisschen schräg vorkommen. Hat nicht Wittgenstein mit seiner Kritik an der Typentheorie Russell tief in die Depression gestürzt (und das Verhältnis zwischen beiden auf den Kopf gestellt)? Landini meint, dass diese Standardinterpretation falsch ist: und stützt sich dafür auf Russells Nachlass. Landini meint außerdem, dass Wittgensteins Grundidee des Zeigens im Tractatus eine Transformation einer Idee von Russell ist.

Das Buch ziert außerdem ein Foto auf dem Umschlag, das mir bislang völlig unbekannt war. Es zeigt Wittgenstein und Russell im Gespräch in einem Kaffeehausgarten? Biergarten?, 1922. Russells Charakterkopf ist gut zu erkennen, Wittgenstein nicht ganz so deutlich. Trotzdem ein schönes Bild.

Warum Craig Venter mit Blade Runner nix anfangen kann

Blade Runner gehört zu den Science-Fiction-Filmen, die in der Philosophie gern für bestimmte Fragen als Illustration herangezogen werden. Was das Menschliche ausmacht, z.B. Die Fragen sind recht unberührt von den verschiedenen Fassungen: der ursprünglichen Kinofassung, dem Director's Cut aus den 90ern und dem Final Cut, der gerade von Ridley Scott fertiggestellt wurde. Wired hat Scott dazu interviewt. Das ist für sich schon interessant genug, finde ich, aber sie haben außerdem noch ein paar prominente Stimmen zum Film eingefangen. Da ist dann auch Craig Venter zitiert, der dafür berüchtigt ist, mit seiner Firma als erster das menschliche Genom 'entschlüsselt' zu haben. Venter gilt nicht unbedingt als moralische Leuchte, denn der Schritt von der Entschlüsselung der Gene zur Eugenik oder zur wirtschaftlichen Verwertung des Wissens scheint klein. Darum finde ich es umso bemerkenswerter, warum er mit Blade Runner nichts anfangen kann:
The movie has an underlying assumption that I just don't relate to: that people want a slave class. As I imagine the potential of engineering the human genome, I think, wouldn't it be nice if we could have 10 times the cognitive capabilities we do have? But people ask me whether I could engineer a stupid person to work as a servant. I've gotten letters from guys in prison asking me to engineer women they could keep in their cell. I don't see us, as a society, doing that.

25 September 2007

Immer glücklich?

Jean Kazez schreibt hier übers Glück, bzw. darüber, was andere Leute über Glück geschrieben haben: David Gilbert (Psychologe), Jonathan Haydt (dito) und Dorrin McMahon (Historiker). Meine Aufmerksamkeit blieb gleich am Anfang hängen:
We have to stumble on happiness, according to Daniel Gilbert, because we are so bad at predicting our future feelings. If you were paralyzed from the neck down, you would be vastly less happy, obviously, right? Studies show otherwise. At first you’d be devastated; but you’d adjust and find new ways of being happy.

Meine Hervorhebung. Die Fähigkeit, sein Glücksempfinden an die Umstände anzupassen (nehmen wir mal an, dass dies empirisch gut bestätigt ist), erklärt natürlich, warum Leute mit wenig Geld ungefähr so glücklich sind wie Leute mit viel Geld, was ich neulich schon mal als ein Faktum beurteilte, das der Ethik nicht wirklich hilft. Der Befund scheint mir hier nur noch deutlicher zu werden. Anders ausgedrückt ist der Utilitarismus damit sozusagen empirisch widerlegt -- mal was neues nach zahllosen Veröffentlichungen, die Fehler in der theoretischen Konzeption welcher Spielart auch immer suchen. Entscheidend ist hier nicht, dass sich die Glückszustände nicht vorhersagen lassen, sondern dass Glück anscheinend nur oberflächlich oder kurzfristig davon abhängt, ob einem Gutes widerfährt oder nicht. Brauchen wir uns also um das Gute nicht zu sorgen? Ganz im Gegenteil: Wenn es nicht die Folgen des Guten für unseren Glückshaushalt sind, dann bleibt ja nur das Gute selbst als Kriterium...

24 September 2007

Faye über Heidegger, 2. Auflage

Dass Emmanuel Faye einen eigenen Blick auf Heidegger und den Nationalsozialismus hat, den er ausführlich in einem Buch Heidegger, l'introduction du nazisme dans la philosophie (2005) anzeigte, darauf habe ich hier schon hingewiesen. Inzwischen ist das Buch in einer zweiten Auflage erschienen, die 200 Seiten stärker ist; im umfangreichen Vorwort dazu geht Faye auch auf die Diskussion nach Erscheinen der ersten Auflage ein. Und führt natürlich neue Textbelege / Argumente an. Außerdem liefert er die Bibliographie der Rezeption dieser ersten Auflage gleich mit, am Ende des Vorworts.
Da das ganze für 9,- € im Taschenbuch erschienen ist, kann man ja mal einen Blick wagen...

18 September 2007

VDMs Reprints (3), mal wieder

Ich habe hier wieder zwei Bände vorliegen, die der VDM-Verlag produziert hat. Ungekennzeichnete Reprints alle beide. Mit "ungekennzeichnet" meine ich, dass man es im Katalog nicht sehen kann. VDM hat auf seinen Seiten keinen eigenen Katalog, sondern verweist auf Amazon. Da sieht man angezeigt eine Neuausgabe von Wissen, Glaube und Ahndung von Jakob Friedrich Fries, für 72,- €. Im Buch steht nur drin:
Dies ist ein Reprint. Ein Buch also, dessen Vorlage ein meist sehr wertvolles und altes Werk ist. An manchen Stellen mögen sich daher Spuren des Gebrauchs finden oder kleine Beschädigungen. Auch ist eine Unschärfe im Schriftbild bei alten Vorlagen normal.

Man muss also schon selbst ein bisschen blättern, um zu erkennen, dass es sich um den Reprint der 2. Auflage der Neuausgabe, 1931 erschienen, handelt. Das Buch ist erstmals 1805 erschienen (und diese Ausgabe antiquarisch für ca. 120,- € zu haben) und online verfügbar: bei Google Books. Es gibt eine moderne Werkausgabe, die in Aalen bei Scientia seit den 60ern erscheint, dort ist das Werk Teil des 3. Bandes der 1. Abteilung. Die Neuausgabe von Leonard Nelson 1905 und deren zweite Auflage von Paul Bernays 1931 sind beide antiquarisch zu haben, letztere für 25,- €. Es gab schon einen Reprint (der Erstausgabe von 1805) bei Vandenhoeck und Ruprecht, der ebenfalls antiquarisch zu haben ist, für wenig Geld. Warum also das Ganze für 72,- €? Natürlich hat VDM auch wieder seine drohende Copyright-Notiz reingesetzt. Das ist besonders prickelnd, weil Paul Bernays als Herausgeber der Ausgabe von 1931 eine Vorbemerkung schrieb, das hier mit reprinted wurde. Bernays starb 1977: sein Vorwort ist nicht urheberrechtsfrei. Wenn VDM sich nicht eine Lizenz besorgt hat (was ich bezweifle, da dies nirgendwo angegeben ist), haben die hier das Copyright verletzt.

Das zweite Buch, was ich hier anzeige, um davor zu warnen, ist die VDM-Ausgabe von Heinrich Rickerts Grundproblemen der Philosophie. Auch das ist ein im Katalog nicht als solcher zu erkennender Reprint, und zwar der Erstausgabe von 1934, die bei Mohr Siebeck erschien. 59,- € will VDM dafür haben; überflüssig zu schreiben, dass die Erstausgabe antiquarisch billiger zu haben ist und dass die Qualität des Reprints sehr schlecht ist (jedenfalls verglichen mit solchen Reprint-Künstlern wie Olms). Warum VDM hier wie die Original-Titelseite weggelassen hat, kann man nur raten: vielleicht, weil es den Verlag noch gibt, der die Erstausgabe anbot.

17 September 2007

Kuby hat keine Ahnung

Wer ist Gabriele Kuby? Eine, die nach eigener Aussage "über zwanzig Jahre lang ... Gott auf den Wegen des Zeitgeistes gesucht und nicht gefunden" hat. Und dann katholisch geworden ist.
Aus Versehen haben wir ein Buch von ihr gekauft: Die Gender Revolution : Relativismus in Aktion. Der Klappentext:
Gender - ein Wort, das kaum jemand kennt, obwohl "Gender Mainstreaming" zum "Leitprinzip" und zur "Querschnittsaufgabe" der Politik geworden ist. Dieser Begriff unterstellt, dass jede sexuelle Orientierung gleichwertig ist und von der Gesellschaft akzeptiert werden muss. Die Gender-Ideologie hat sich hinter dem Rücken der Öffentlichkeit von der EU über die staatlichen institutionen, die Universitäten und Ausbildungseinrichtungen bis an die Basis der Schulen und Kindergärten eingeschlichen. Sie zerstört das Wertefundament unserer Gesellschaft. Die Wurzel dieser Entwicklung ist die Diktatur des Relativismus. Wenn eine Kultur übereinkommt, dass es nicht möglich ist, das Gute und das Wahre zu erkennen, um daran das Handeln ihrer Mitglieder zu orientieren, dann ist der Kulturverfall unausweichlich.

Starker Tobak. Aber dumm. Natürlich stimmen auch alle die Begriffe nicht; Gender Mainstreaming bezeichnet etwas ganz anderes und hat mit der sexuellen Orientierung nix zu tun. Aber das liegt daran, dass auch Gender nur bedingt mit der sexuellen Orientierung zu tun hat. -- Isja egal erstmal, die Thesen von Frau Kuby lassen sich ja auch bewerten, ohne dass sie korrekt formuliert sind. 'Gender Mainstreaming' bedeutet für Frau Kuby; die sexuelle Orientierung anderer (insbesondere die Homosexueller) als erlaubt und die Freiheit der Orientierung als wünschenswert zu betrachten. Da ist sie dagegen.
Für mich sind im Klappentext eine ganze Reihe von No follows drin:

Die Kultur sei übereingekommen, dass es nicht möglich sei, das Gute und Wahre zu erkennen.
Stimmt nicht, darüber wird noch diskutiert. Aber selbst wenn dem so wäre, fragt sich, ob daraus folgt, dass der Kulturverfall unausweichlich sei. Ist, wie mir scheint, auch dann eine fragwürdige Idee, wenn man 'Erkennen' objektivistisch versteht. Die Kultur kann sich doch auf Werte einigen (kontraktualistisches Modell). Und selbst wenn nicht: 'Relativismus' bedeutet ja noch lange nicht, dass man tun darf, was man will.
Wo findet Kuby den 'Relativismus'? In der gegenwärtigen Sexualethik, die Homosexualität erlaubt. Darüber lässt sich trefflich streiten. So würde ich, dass jeder nach seiner Facon selig werden möge, als Ausdruck des 'fundamentalen Wertes' betrachten, dass jeder die Freiheit und das Recht habe zu tun und zu lassen, was er will, sofern er die Freiheit der andern nicht beeinträchtigt und ihre Rechte nicht berührt. Das darf jeder / jede, weil alle Menschen gleich sind, und es ist auch gar nix besonderes. Aber Kuby kommt überhaupt nur darauf, dass dies relativistisch und frevelhaft sei, weil sie implizit eine These vertritt, die weiter verbreitet ist, als man hoffen möchte. Sie ist nämlich gegen Sex als Selbstzweck; Sex diene der Liebe. Homosexualität und alle anderen 'Verirrungen' (Kuby) der sexuellen Orientierung sind für sie offenbar nur vorstellbar als an selbstzweckhaftem Sex interessiert, d.h. sie schließen 'Liebe' aus. Hier ist also noch ein Irrtum, der in seiner sturen Dummheit erstaunlich ist.

Geld und Glück

Man kann häufiger lesen, dass "the correlation between income and happiness" "surprisingly weak" sei. Emilio F. Moran zitiert dafür in seinem Buch People and nature (Malden : Blackwell, 2006, S. 175) eine großangelegte Studie von Ronald Inglehart mit 170.000 Teilnehmern. "Lottery winners and the 100 wealthiest Americans listed in Forbes express only slighter greater happiness than the average American" (ebd.), schreibt Moran.
Mir scheint die Statistik falsch angeführt. Ich bin mir sicher, dass ich, wenn ich mehr Geld hätte (und alle anderen Lebensumstände gleich blieben), durchaus glücklicher wäre! Ob Glück vom Geld abhängt oder wie der Zusammenhang ist, kann man nicht sehen, wenn man verschiedene Leute in verschiedenen Lebensumständen betrachtet. Man muss dieselben Leute in unterschiedlichen Umständen sich ansehen!
Wann macht Geld glücklich? Die Menge des Geldes darf nicht so groß sein, dass man sich darum Sorgen macht oder Zeit darauf verschwendet, es zu verwalten. Dass würde mich auch runterziehen: mich stört schon die Steuererklärung (die in den letzten Jahren doch immer dazu gedient hat, Geld zu bekommen), also sicher auch das Gefühl, mein Geld rationell und ökonomisch anlegen zu müssen. Aber das ändert nichts an der Feststellung, dass die Möglichkeit, mehr Geld auszugeben, mir sehr wünschenswert erscheint. Und ich nehme an, dass dies vielen so geht.

Wenn das so ist, warum wird so gern veröffentlicht, wie wenig Geld und Glück miteinander zu tun hätten? Na, es ist doch eine beruhigende Sache: die Leute mit Geld brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, weil sie wissen können, dass es denen ohne Geld genauso gut geht. Die Leute ohne Geld brauchen nicht neidisch zu sein, weil sie wissen können, dass es denen mit auch nicht besser geht.

13 September 2007

Wie haben Hölderlin, Hegel und Schelling Philosophie studiert?

Ich bin ganz begeistert von dem von Michael Franz herausgegebenen Buch "... im Reiche des Wissens cavalieremente"? : Hölderlins, Hegels und Schellings Philosophiestudium an der Universität Tübingen (Tübingen : Hölderlin-Gesellschaft & Edition isele, 2005). Eigentlich druckt es nur Dokumente der Philosophie der Zeit, von Tübinger Gelehrten, die dann sorgfältig erläutert werden. Aber so entsteht ein Panorama der geistigen Einflüsse, welche die genannten ausgesetzt waren; und natürlich ist auch die Extrapolation möglich. Abgedruckt sind zudem nicht nur Beispiele philosophischer Lehre (Metaphysik und Moral), sondern auch solche der Geschichte, Naturwissenschaft, Philologie; zudem hat der Herausgeber einen Aufsatz über einen der Tübinger Dozenten, Johann Friedrich Flatt, hinzugefügt. Tolles Buch, ich ziehe meinen Hut vor Herrn Franz!

11 September 2007

Metaphern in der Philosophie

Ralph Konersmann, der Kieler Prof., hat für die WBG (Darmstadt 2007) ein Wörterbuch der philosophischen Metaphern herausgegeben. Das Wörterbuch imformiert über "Titelmetaphern", wie Konersmann sie nennt. Damit meint er: Bildbereiche, die auf einen bestimmenden Begriff gemacht werden können. Der Eintrag "Körper, Organismus" von Susanne Lüdemann, handelt z.B. demnach von den Bildspenden der Vorstellung des beseelten (menschlichen) Körpers, der Eintrag "Lesen" von Olaf Breidbach von dem Prozess, "in Schriftform niedergelegte Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten", wo von der Kultur als Text bis zur Natur als Buch alles drin ist. Die Artikel haben Aufsatzlänge; das Wörterbuch beschränkt sich darum auf eine gewisse Zahl von Einträgen und wirkt etwas eklektisch. Trotzdem ist es, natürlich, eine Fundgrube, in der man schnell Überraschendes findet. Es gibt ein umfangreiches Metaphernregister, welches aufdeckt, wo vielleicht Metaphern erwähnt sind, die nicht mit eigenen Artikeln bedacht sind. "Schiffbruch" z.B. ist so ein Fall: kein eigener Artikel, aber 6 Einträge im Register.
Die Artikel sind historisch aufgebaut, entwickeln also eine Metapherngeschichte, die zugleich Geistes- und Ideengeschichte ist. Leider mit 99,- € etwas teuer, das ganze, eben ein typisches Bibliotheksbuch.

04 September 2007

Analytische Philosophie und Literatur

Analytische Philosophie hat zur Literatur nicht viel zu sagen. Die wichtigsten Fragen waren bislang drei:
- Worauf referiert literarisches Sprechen? (oder: Was ist Fiktion?) Das hat wohl mit Freges Unterscheidung von Sinn und Bedeutung zu tun, die literarischem Sprechen nicht wirklich beikommt.

- Wie kommt es, dass Literatur Erkenntnis vermittelt, obwohl sie ja nicht "wahr" in Freges Sinn ist?

- Das Hekuba-Problem: Wie kommt es, dass Leser Anteil nehmen an dem, was sie lesen, obwohl sie wissen, dass es nicht wahr (nicht "wirklich") ist? ("Was ist ihm Hekuba, was ist er ihr, dass er um sie soll weinen?" fragt Hamlet, als er die Wirkung des Schauspiels sieht.)

Wie man sieht, gehen alle drei Fragen von demselben aus: dass Analytische Philosophie mit fiktionalem / literarischem Sprechen nichts anfangen kann. Das ist auch in jeder Theorie der Bedeutung, die ich kenne, bisher ein unbeackertes Thema.

Ist natürlich schön, wenn da mal wieder was neues erscheint, was ein bisschen Erkenntnisgewinn verspricht, wie der Sammelband A sense of the world : essays on fiction, narrative and knowledge, hg. von John Gibson u.a. (New York : Routledge, 2007). Und wenn da auch ein paar Leute mitschreiben, die wirklich was von Literatur verstehen, wie Wolfgang Iser. (Wusste gar nicht, dass der gestorben ist.) Oder die sich schon intelligent über Kunst geäußert haben, wie Catherine Z. Elgin.

[Update 14.9.] Bei Continuum ist soeben (2007) ein neuer Überblick erschienen, Aesthetics and literature, von David Davies, der allen genannten Fragen nachgeht.
[Udate 23.10.] A, P. Martin und Avrum Stoll haben bei Rowman & Littlefield (Lanham u.a., 2007) ein Buch mit dem schönen Titel Much ado about nonexistence : fiction and reference geschrieben. Der Klappentext lobt bereits, hier habe man das klarste und am besten entwickelte Buch übers Thema; Fiktion würde als Institution behandelt und "fictional facts as institutional facts". Man wird das Buch lesen müssen, um hier die Bedeutung von "institution" nachzuvollziehen.

01 September 2007

Feministische Philosophie nachschlagen

Dem neuen Historical Dictionary of Feminist Philosophy (Lanham : Scarecrow Press, 2006) von Catherine Villanueva Gardner entnehme ich, dass es Pythagoreerinnen gab, namens Themistoklea, Theano, Arignote, Myia und Damo. Sucht man diese Namen im Alphabet, ist allerdings nix zu sehen. Sucht man "Phytagoreans" auf, wird man auf "Ancient Greek Philosophy" verwiesen: wo von denen auch nix zu lesen ist. Hhm. Ist das jetzt meine männliche Fixierung auf eindeutige Resultate?
Da das Wörterbuch sehr eklektisch vorgeht, wäre ein Inhaltsverzeichnis ganz nützlich gewesen, zum raschen Überblick. Ein Register gibt es auch nicht, dafür aber ausführliche Literaturverweise. Die Einführung gibt einen Überblick über die wichtigsten Strömungen der letzten 50 Jahre; beim Überfliegen finde ich wieder einmal, dass Irigarays Philosophie sehr überbewertet wird.
Das Vorwort schließt: "Feminist philosophers .... now also ask what feminist philosophy can offer philosophy itself. In this way, feminist philosophy can be seeh as not simply destructive, or even reconstructive, but as the next level in the evolution of philosophy." Na dann.