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23 Juni 2008
Agamben widerlegt!?
meint Thomas Assheuer in der ZEIT von letzter Woche. Leider nicht online (warum nicht?). Assheuer schreibt in etwa, dass die Einführung eines Rechtsweges für die Häftlinge von Guantánamo Agamben widerlege, der das "Lager" als zentrale Metapher der Moderne verstehe. Das Lager sei gerade die Herrschaft von Macht und Willkür, und deren prominentestes Beispiel mit dem Urteil der amerikanischen Richter quasi aufgehoben. Optimistische Einschätzung!
02 Mai 2007
Frauen in der akademischen Philosophie?
Gibts Zahlen? Hier jedenfalls ein Überblick über die Verhältnisse in den USA.
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Gleichstellung,
Universität,
USA
05 November 2006
Wer ist der Vater der Amerikanischen Philosophie?
Na?
John Locke natürlich. Meint Morton White, im ersten Kapitel seiner Anthologie Documents in the history of American philosophy, die 1972 bei Oxford UP erschienen war. Locke "probably exerted more influence on early America thought than any other single man". Aber dann geht es im 18. Jahrhundert mit Jonathan Edwards und James Wilson los, Prediger der eine, Politiker der andere. Für das 19. Jahrhundert hält sich White weiterhin an die Idee "that philosophy in America is not merely philosophy written by Americans", und bringt Auszüge aus dem Werk Coleridges, bevor man George Ripley, Ralph Waldo Emerson und Theodore Parker lesen kann. Bis auf Emerson sind mir vor allem die Namen der Briten vertraut... Erst wenn, nach Herbert Spencer (wieder ein bekannter Engländer), John Fiske, Chauncey Wright, J. B. Stallo, endlich die Pragmatiker Peirce und James sowie der Idealist Royce genannt werden, schließlich Santayana und Dewey, kommen die mir bekannten Namen. Amerikanische Philosophie: eine unbekannte Geschichte.
[Update 6.11.] Gerade gesehen, dass White auch noch ein eigenes Buch zur Amerikanischen Philosophie veröffentlicht hat: Science and sentiment in America : philosophical thought from Jonathan Edwards to John Dewey (OUP 1972), sozusagen der Kommentar zum Reader.
John Locke natürlich. Meint Morton White, im ersten Kapitel seiner Anthologie Documents in the history of American philosophy, die 1972 bei Oxford UP erschienen war. Locke "probably exerted more influence on early America thought than any other single man". Aber dann geht es im 18. Jahrhundert mit Jonathan Edwards und James Wilson los, Prediger der eine, Politiker der andere. Für das 19. Jahrhundert hält sich White weiterhin an die Idee "that philosophy in America is not merely philosophy written by Americans", und bringt Auszüge aus dem Werk Coleridges, bevor man George Ripley, Ralph Waldo Emerson und Theodore Parker lesen kann. Bis auf Emerson sind mir vor allem die Namen der Briten vertraut... Erst wenn, nach Herbert Spencer (wieder ein bekannter Engländer), John Fiske, Chauncey Wright, J. B. Stallo, endlich die Pragmatiker Peirce und James sowie der Idealist Royce genannt werden, schließlich Santayana und Dewey, kommen die mir bekannten Namen. Amerikanische Philosophie: eine unbekannte Geschichte.
[Update 6.11.] Gerade gesehen, dass White auch noch ein eigenes Buch zur Amerikanischen Philosophie veröffentlicht hat: Science and sentiment in America : philosophical thought from Jonathan Edwards to John Dewey (OUP 1972), sozusagen der Kommentar zum Reader.
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Geistesgeschichte,
Locke,
USA
11 September 2006
Französisch-amerikanischer Dialog
Vielleicht gab es das öfter, aber ich war bass erstaunt über den 1971 erschienenen Band Language and human nature : a french-american philosopher's dialogue, hg. von Paul Kurtz. Er enthält nämlich die Beiträge einer Tagung, die 1968 in New York stattfand, und wo man z.B. Chisholm und Lefebvre aufeinander antworten lesen kann. Arthur Danto trägt Gedanken über "complex events" vor, die von Gilbert Varet und Edouard Morot-Sir aufgenommen werden; Derrida fordert Richard Popkin, Marvin Farber, Peter Caws und Wesley Piersol zu Antworten heraus. Gesponsert wurde das Treffen sowohl von amerikanischer wie französischer Seite, und auf letzterer mischte auch Paul Ricoeur mit. Ein historisches Dokument! Nur zum Teil die philosophische Prominenz der Zeit, aber vielleicht erhöht dies noch den Rang des Dokuments...
Und das Vorwort verweist darauf, dass es vor zwanzig Jahren (also 1950) schon einmal ein Treffen gegeben habe, was in einem Buch Philosophic thought in France and the United States, herausgegeben von Marvin Farber, seinen Niederschlag gefunden habe. Die UB Erlangen besitzt das Buch (zwei Bände) auf französisch, Titel L' activité philosophique contemporaine en France et aux États-Unis. (Paris 1950)
Und das Vorwort verweist darauf, dass es vor zwanzig Jahren (also 1950) schon einmal ein Treffen gegeben habe, was in einem Buch Philosophic thought in France and the United States, herausgegeben von Marvin Farber, seinen Niederschlag gefunden habe. Die UB Erlangen besitzt das Buch (zwei Bände) auf französisch, Titel L' activité philosophique contemporaine en France et aux États-Unis. (Paris 1950)
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Frankreich,
Geschichte,
USA
24 August 2005
Intelligentes Design -- die Kreationisten und die Wissenschaft
"Intelligentes Design" ist das wissenschaftlich klingende Etikett des Kreationismus. Grundthese: Leben auf der Erde ist so komplex, das kann nicht durch Evolution entstanden bzw. durch die Evolutionstheorie Darwinscher Prägung erklärt werden. Aufsehen haben die Kreationisten kürzlich durch das Bestreben erregt, ihre "Theorie" als gleichberechtigte in amerikanischen Schulen neben der Evolutionstheorie gelehrt zu sehen. Spiegel-online berichtet über die kreative Kritik eines Lehrers aus Kansas, der mit der Erfindung einer eigenen Religion und der Forderung (hier der offene Brief an die Schulbehörde von Kansas) reagierte, deren Schöpfungstheorie ebenfalls gleichberechtigt in den Lehrplan aufzunehmen. Nach Henderson ist die Erde von einem "Flying Spaghetti Monster" erschaffen worden...
In der ZEIT vom 11.8. erklärt der Biologe Steve Jones, warum Intelligent Design Unsinn ist: "Gott pfuscht auch". Als Beispiel dient ihm das Auge, das menschliche im Vergleich mit anderen, das nicht als Musterbeispiel schöpferlicher Planung und organischer Leistungsfähigkeit gelten kann. Wer einmal lesen möchte, wie "Intelligent Design" sich selbst darstellt, der besuche die Website der ISCID, der International Society for Complexity, Information and Design. Untertitel: "Retraining the scientific imagination to see purpose in nature". In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift der Gesellschaft, PCID 4.1, kann man z.B. einen Artikel von Wim M. de Jong über "The Theory of Evolution in the Perspective of Thermodynamics and Everyday Experience" lesen.
Die Argumentation geht etwa so: Jeder weiß doch, wie unordentlich Schreibtische sind. Sie werden immer unordentlicher. Das steht im Einklang mit dem zweiten Gesetz der Thermodynamik: Ordnung entsteht nicht einfach aus Unordnung. Die Evolutionstheorie behauptet das aber. "Everyday experience and empirical science seem to contradict the theory of evolution". Muss also falsch sein.
Interessant ist auch der ZEIT-Artikel in der gleichen Ausgabe über die historische Schlacht um Amerikas Schulen Ende der zwanziger Jahre.
In der ZEIT vom 11.8. erklärt der Biologe Steve Jones, warum Intelligent Design Unsinn ist: "Gott pfuscht auch". Als Beispiel dient ihm das Auge, das menschliche im Vergleich mit anderen, das nicht als Musterbeispiel schöpferlicher Planung und organischer Leistungsfähigkeit gelten kann. Wer einmal lesen möchte, wie "Intelligent Design" sich selbst darstellt, der besuche die Website der ISCID, der International Society for Complexity, Information and Design. Untertitel: "Retraining the scientific imagination to see purpose in nature". In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift der Gesellschaft, PCID 4.1, kann man z.B. einen Artikel von Wim M. de Jong über "The Theory of Evolution in the Perspective of Thermodynamics and Everyday Experience" lesen.
Die Argumentation geht etwa so: Jeder weiß doch, wie unordentlich Schreibtische sind. Sie werden immer unordentlicher. Das steht im Einklang mit dem zweiten Gesetz der Thermodynamik: Ordnung entsteht nicht einfach aus Unordnung. Die Evolutionstheorie behauptet das aber. "Everyday experience and empirical science seem to contradict the theory of evolution". Muss also falsch sein.
Interessant ist auch der ZEIT-Artikel in der gleichen Ausgabe über die historische Schlacht um Amerikas Schulen Ende der zwanziger Jahre.
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20er Jahre,
Geschichte,
Gottesbeweis,
Intelligent Design,
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