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15 Mai 2008

Neues zu Mitleid und Mitgefühl

Nina Gülcher und Irmela von der Lühe haben zusammen einen Aufsatzband herausgegeben: Ethik und Ästhetik des Mitleids. - Freiburg : Rombach, 2007. Frau von der Lühe mag ich sehr gern, seit ich sie in Göttingen kennengelernt habe, und das einzige, was mir von ihr fehlt, ist eigentlich mal wieder ein Buch. Aber es scheint, als ließe sich ihre Forschung nicht so monographisch zusammenfassen.
Das hier genannte Buch ist jedenfalls auch als Hinweis auf Käte Hamburgers Werk Das Mitleid zu verstehen, und tut damit mir den weiteren Dienst, mich an Hamburger zu erinnern. Von der habe ich nach der Logik der Dichtung nichts mehr gelesen.
Ist ein Zufall, dass das Buch gerade in der Woche auf meinem Schreibtisch liegt, da im ZEIT-Magazin ein Gespräch über die neurologischen Grundlagen von Mitleid und Mitgefühl zu lesen ist, unter anderem über die sogenannten Spiegelneuronen. Das sind Nervenzellen, die aktiv werden, wenn man eine Handlung beobachtet, und ihr Aktionsmuster gleicht dem des Selbertuns. Für Literaturtheoretiker ein gefundenes Fressen, denke ich, sofern sich zeigen ließe, dass es genügen würde, eine Handlung nur zu lesen (statt sie im Video zu sehen). Das würde eine der großen Fragen beantworten, das Hekuba-Problem.

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