Stellen wir uns zwei Götter vor. Sie bewohnen eine bestimmte mögliche Welt, und sie wissen genau, welche Welt das ist. Daher wissen sie jede Proposition, die wahr ist in dieser Welt. In dem Sinne, dass Wissen eine propositionale Einstellung ist, sind sie allwissend. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass sie in einem bestimmten Punkt unwissend sind: keiner von beiden weiß, welcher Gott er ist. Sie sind nicht exakt gleich. Einer lebt auf dem höchsten Berg und wirft mit Manna, der andere lebt auf dem kältesten Berg und schmeißt mit Blitzen. Keiner von beiden weiß, ob er auf dem kältesten oder dem höchsten Berg lebt und ob er mit Manna oder mit Blitzen wirft.
(D. Lewis, Attitudes De Dicto and De Se. Philosophical Review 87, 513-545).
Inwiefern ist das ein Argument dafür, dass es Meinungen ohne propositionalen Gehalt gibt? Der Gedanke verläuft ungefähr so: Die Götter wissen jede Proposition. Sie könnten aber noch mehr wissen, nämlich wer sie sind, bzw. ob sie auf dem höchsten Berg leben. Über diesen Sachverhalt haben sie vielleicht eine Meinung. Diese kann dann keinen propositionalen Gehalt haben, weil alle Propositionen ja gewusst werden.
Wirkt auf mich zirkulär...
Mehr darüber in Neil Feit: Belief about the Self : a defense of the property theory of content. Oxford : Oxford University Press, 2008. Das Szenario und eine Diskussion darin S. 34ff.
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