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07 Oktober 2006

Systemtheorie und Phänomenologie

Wie verhalten sich die beiden zueinander? Oder Husserl zu Luhmann? Das muss eine interessante und drängende Frage sein: so sehr, dass Sven-Eric Knudsen seine soziologische Dissertation darüber geschrieben hat und Jaromir Brejdak u.a. einen Sammelband darüber herausgeben. Knudsens Buch heißt Luhmann und Husserl : Systemtheorie im Verhältnis zur Phänomenologie (Würzburg : Königshausen und Neumann, 2006) und handelt vom Verhältnis des Subjekts zur Gesellschaft, wie es sich in beiden Theorien darstellt: nämlich jeweils defizitär. Die eine hat bekanntermaßen ihre Stärke in der Beschreibung des Subjekts, die andere ... Knudsen ist gleich versucht, von "Bewusstseinssystemen" zu schreiben; der Leser muss also schon eine gewissen terminologische Bewegung mitmachen.
Brejdaks Band, im gleichen Jahr beim gleichen Verlag unter dem Titel Phänomenologie und Systemtheorie erschienen, geht es um die "Rahmenbedingungen eines Dialogs zwischen" den beiden Theorien, die doch schließlich, so der Klappentext, dasselbe wollen: die "Überwindung der Subjekt-Objekt-Dichotomie". Die werden anhand von einzelnen Themen wie 'Geschichte' oder 'Zeit' aufgerissen. Und Hans Reiner Sepp schreibt über "Luhmann liest Husserl", anhand von Luhmanns 1996er Wiener Vortrag über -- richtig -- Husserls Wiener Vortrag von 1935.

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