Die Naturgeschichte der Moral, Seite 158:
Nehmen wir heute die 'geahnte Idee' des Dualismus als solche und tragen wir sie hinein in die Uranfänge der empfindlichen, vererbenden Zelle. .... Denken wir uns nun zwei kleinste Teilchen mit gegensätzlichen Eigeneschaften -- und der Beginn ist dadurch gelegt, zur krausesten, kompliziertesten, späteren Form.
Dem stellt Kann Bergsons Zitat aus Die beiden Quellen der Moral, S. 294 + 293 gegenüber:
In der allgemeinen Entwicklung des Lebens jedoch führen die so auf dem Wege der Zweiteilung geschaffenen Tenden meistens zu verschiedenen Spezies. ... Wir fügen hinzu, daß dieses Gesetz nichts Rätselhaftes hat.
Für mich ist da keine besondere Nähe zu erkennen; und bei weiteren Beispielen geht es mir ähnlich. Sicher, da ist von ähnlichen Dingen die Rede. Aber solche Ähnlichkeiten finden sich sicher zu weiteren Texten anderer Autoren.
Leider taucht der Name Kanns in keiner mir ad hoc prüfbaren Quelle auf. Kann da vielleicht ein Bergson-Kenner etwas zu sagen? Ist diese Kann-Geschichte ein bekannter, längst abgearbeiteter Möchtegern-Skandal? Oder wäre das einen genaueren Blick der Bergson-Forschung noch wert?
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