Man kann häufiger lesen, dass "the correlation between income and happiness" "surprisingly weak" sei. Emilio F. Moran zitiert dafür in seinem Buch People and nature (Malden : Blackwell, 2006, S. 175) eine großangelegte Studie von Ronald Inglehart mit 170.000 Teilnehmern. "Lottery winners and the 100 wealthiest Americans listed in Forbes express only slighter greater happiness than the average American" (ebd.), schreibt Moran.
Mir scheint die Statistik falsch angeführt. Ich bin mir sicher, dass ich, wenn ich mehr Geld hätte (und alle anderen Lebensumstände gleich blieben), durchaus glücklicher wäre! Ob Glück vom Geld abhängt oder wie der Zusammenhang ist, kann man nicht sehen, wenn man verschiedene Leute in verschiedenen Lebensumständen betrachtet. Man muss dieselben Leute in unterschiedlichen Umständen sich ansehen!
Wann macht Geld glücklich? Die Menge des Geldes darf nicht so groß sein, dass man sich darum Sorgen macht oder Zeit darauf verschwendet, es zu verwalten. Dass würde mich auch runterziehen: mich stört schon die Steuererklärung (die in den letzten Jahren doch immer dazu gedient hat, Geld zu bekommen), also sicher auch das Gefühl, mein Geld rationell und ökonomisch anlegen zu müssen. Aber das ändert nichts an der Feststellung, dass die Möglichkeit, mehr Geld auszugeben, mir sehr wünschenswert erscheint. Und ich nehme an, dass dies vielen so geht.
Wenn das so ist, warum wird so gern veröffentlicht, wie wenig Geld und Glück miteinander zu tun hätten? Na, es ist doch eine beruhigende Sache: die Leute mit Geld brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, weil sie wissen können, dass es denen ohne Geld genauso gut geht. Die Leute ohne Geld brauchen nicht neidisch zu sein, weil sie wissen können, dass es denen mit auch nicht besser geht.
17 September 2007
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