Wer Wittgenstein für den größten Philosophen des letzten Jahrhunderts hält, dem muss der Titel von Gregory Landinis neuem Buch Wittgenstein's apprenticeship with Russell (Cambridge : Cambridge UP, 2007) ein bisschen schräg vorkommen. Hat nicht Wittgenstein mit seiner Kritik an der Typentheorie Russell tief in die Depression gestürzt (und das Verhältnis zwischen beiden auf den Kopf gestellt)? Landini meint, dass diese Standardinterpretation falsch ist: und stützt sich dafür auf Russells Nachlass. Landini meint außerdem, dass Wittgensteins Grundidee des Zeigens im Tractatus eine Transformation einer Idee von Russell ist.
Das Buch ziert außerdem ein Foto auf dem Umschlag, das mir bislang völlig unbekannt war. Es zeigt Wittgenstein und Russell im Gespräch in einem Kaffeehausgarten? Biergarten?, 1922. Russells Charakterkopf ist gut zu erkennen, Wittgenstein nicht ganz so deutlich. Trotzdem ein schönes Bild.
26 September 2007
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