Zum ersten Teil.
Weitere skeptische Ansätze und Gegenargumente (zum Kontextualismus z.B. 1, S. 63-72) werden gestreift. Kenner der Materie mögen sich hier wie zuweilen bei der Ausführlichkeit der Argumentation langweilen, können aber dank des vorbildlichen Inhaltsverzeichnisses und des übersichtlichen Gedankenganges leicht Abschnitte überspringen und dort einsteigen, wo es ihnen wieder interessant erscheint.
III Die Ziele von Müllers Studie (2): Die offene Frage, wenn der Skeptizismus widerlegt ist
Der zweite Band ist aus meiner Sicht der eigentlich reizvolle Teil der Untersuchung. Hier geht es Müller um das Unbehagen, das Putnams Beweis zurücklässt, weil er wörtlich von einem Gehirn im Tank wiederholt werden könnte, ohne dass die Wahrheit der Konklusion gefährdet wäre (2, S. 6). Müller diagnostiziert dieses Unbehagen als ein metaphysisches: Es bleibt, obwohl er den Skeptizismus mit Putnam widerlegt hat (sofern der Externalismus wahr ist). Um Erkenntnistheorie kann es dabei nicht gehen: Das Wissen eines Gehirns im Tank von seiner Welt ist genauso sicher wie unseres, das liegt an der vollen Disquotionalität seiner wie unserer Sprache (1, S. 78ff.). (Ähnlich Douglas C. Long: The self-defeating character of skepticism. In: Philosophy and phenomenological research 52 (1992), S. 67-84; David Chalmers, The Matrix as metaphysics (online, auch in: Christopher Grau (Hg.): Philosophers explore ‘The Matrix’. Cambridge: CUP 2005.) Das Gehirn im Tank hat einfach einen anderen metaphysischen Rahmen (2, S. 43).
Vielmehr geht es darum, ob bzw. wie wir über – mit Wittgenstein zu reden – ‘die Grenzen unserer Welt’ spekulieren können. Dafür bedient Müller sich eines einfachen Kunstgriffs. Statt „unsere“ Situation zu betrachten, analysiert er die eines Gehirns im Tank und dessen Versuche, seine Situation – die sich von uns aus, von außen, leicht fassen lässt – sprachlich zu beschreiben (2, S. 45 f.). Das metaphysische Unterfangen läuft also darauf hinaus, einem Gehirn im Tank die sprachlichen Mittel in die Hand zu geben, über seine eigene Situation etwas Weiterführendes zu sagen. Der Satz „Ich bin kein Gehirn im Tank“ erfüllt diese Forderung nicht, weil er gemäß der externalistischen Analyse trivialerweise wahr ist. Wie müsste ein weiterführender Satz lauten? Welche Ausdrucksmittel sind dafür nötig? Von außen können wir beurteilen, ob diese Mittel ihren Zweck erfüllen.
IV Was ist ‘Semantische Stabilität’?
Der Kern des Müllerschen Instrumentariums besteht im Begriff der „Semantischen Stabilität“, der entfaltet wird anhand einer Ebenen-Analyse: Seien wir die erste Ebene, Gehirne in Tanks in unserer Welt die zweite. Kommen in deren simulierter Welt wiederum Gehirne in Tanks vor, ist dies eine dritte, undsofort. Semantisch stabil ist ein Begriff, der in jeder dieser Ebenen dieselbe Bedeutung hat. Nicht stabile Wörter sind solche, die übersetzt werden müssen. Beispiel: Im Tankdeutschen bezeichnet das Wort „Tiger“ die Repräsentation im Supercomputer; im Deutschen bezeichnet das Wort „Tiger“ die Tiger. „Tiger“ ist nicht semantisch stabil. Zur Kennzeichnung wird das tankdeutsche Wort „Tiger“ ins Deutsche mit „Bit-Tiger“ übersetzt. Man sieht auf den ersten Blick, dass Bezeichnungen für materielle Gegenstände wie „Tiger“ im Tankdeutschen allesamt nicht semantisch stabil sind (2, S. 134ff.). Ebenso leicht ist zu sehen, dass logische Operatoren im Tankdeutschen genauso funktionieren wie im deutschen; es ist also unnötig, zwischen „und“ und „bit-und“ zu unterscheiden (2, S. 78ff.). Damit aber das Projekt „Ausdruck des metaphysischen Zweifels“ Erfolg haben kann, müssen auch informative Wörter semantisch stabil gemacht werden. Als geeignete identifiziert Müller schließlich die eingeführte künstliche Vorsilbe „bit-“ und ihr Gegenstück „über-“ (2, S. 196ff.). „Bit-“ bezieht sich immer auf die nächsttiefere Ebene, abhängig vom Ort des Sprechers, und wirkt demnach wie ein indexikalischer Ausdruck. „Vielleicht gibt es Bit-Katzen“ bedeutet also: „Vielleicht gibt es Katzen-Simulationen (im Simulationsprogramm eines Gehirns im Tank).“ Das Gegenstück „Über-“ erlaubt den umgekehrten Weg: Ein Gehirn im Tank kann mit „Vielleicht gibt es Über-Katzen“ auf die Welt außerhalb seines Computers -- unsere Welt -- referieren und über die Existenz von Katzen darin spekulieren. Dass es keine Möglichkeit hat, je die Frage „Gibt es Über-Katzen?“ zu entscheiden, steht auf einem anderen Blatt. Jedenfalls ist damit das Ziel von Müllers Gedankengang erreicht, namentlich, das sprachliche Instrumentarium für den metaphysischen Zweifel zu entwickeln.
V Schneller zum (anderen) Ziel – ist der Externalismus wahr?
Nach der Lektüre der rund 200 Seiten, die Müller darauf verwendet, fragt man sich, ob das Ziel nicht auch schneller und weniger aufwendig hätte erreicht werden können. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dem so ist, weil mir Müller die Pointe des diagnostizierten metaphysischen Unbehagens zu verkennen scheint. Putnams Beweis zeigt nicht, dass wir keine Gehirne im Tank sind, sondern dass wir nicht darüber reden können – sofern der Externalismus wahr ist. Das Unbehagen rührt aus dem Missverhältnis zwischen dem anscheinend einwandfreien Beweis und der Tatsache, dass wir die Geschichte vom Gehirn im Tank gut genug verstehen, um zu wissen, was damit gemeint ist. Das trifft auch Müllers Untersuchung. Hätte Putnam recht, worum geht es dann in seinem Buch? Dass wir die Ausgangsfrage verstehen, zeigt, dass wir wissen, was ein Gehirn im Tank ist, und darüber reden können, ganz ohne „Bit-Gehirne“ und „Über-Katzen“. Entsprechend verstehen wir die Möglichkeit, ein Gehirn im Tank zu sein (ich habe dieses Argument ausführlicher dargestellt in: Joachim Eberhardt: Gehirne in Tanks : warum die skeptische Frage offen bleibt. In: Zeitschrift für philosophische Forschung 58 (2004), S. 559-571).
Warum ist das so? Es liegt daran, dass das Gedankenexperiment selbst bereits zwei Ebenen umfasst: die des Gehirns im Tank und die des Wissenschaftlers, der das Gehirn versorgt. Müllers Untersuchung der Möglichkeit, eine sprachliche Beziehung zwischen diesen beiden Ebenen herzustellen, beschränkt sich auf die Innenperspektive: auf die Sicht des Gehirns im Tank und auf die Sicht des Wissenschaftlers. Dafür braucht er die Vorsilben „Bit-“ und „Über-“. Aber wir blicken im Gedankenexperiment auf beide von außen. Unsere Sprache enthält das Instrumentarium schon, die Beziehung zwischen beiden zu beschreiben, und dabei kommt man ohne den Begriff der „semantischen Stabilität“ aus. Das einzige, was man benötigt, ist die Analogie. Müller streift Analogien kurz in seinen Überlegungen (2, S. 123 ff.), ohne zu bemerken, dass sie, gewissermaßen, eine Abkürzung zu seinem Ziel bieten. Müllers Umweg hat mit dem Externalismus zu tun. Er mag eine leistungsfähige Theorie der Bedeutung sein; aber er allein erklärt längst nicht alle Typen von Sprachverwendung. Zum Beispiel sind Metaphern und Analogien ebenfalls Möglichkeiten, über die Welt zu reden und sich auf sie zu beziehen. Darum liegt ein Fehler in Putnams Beweis (in der Fassung von Wright in der Verbesserung von Müller) darin, sich mit dem Externalismus zu begnügen. Deutlich ist das an der vereinfachenden Gegenüberstellung von Externalismus auf der einen, „magischer“ Theorie des Bezeichnens auf der anderen Seite (1, S. 109 u.ö.). Sieht man die Sache so, gibt es keine vernünftige Alternative zum Externalismus. Aber man sollte sie nicht so sehen. Hier hätte ich gern ebenfalls Müllers klares Denken und seine geduldig-gründliche Argumentation am Werk erlebt.
VI Fazit
Das Gedankenexperiment vom Gehirn im Tank scheint vom Skeptizismus zu handeln. In Wirklichkeit handelt es von unserer metaphysischen Situation, meint Müller und lenkt damit unsere Aufmerksamkeit auf einen insbesondere in der analytischen Philosophie lange vernachlässigten Bereich (diese Metaphysik hat einen deutlich weiteren Umfang als P. F. Strawsons Projekt einer „deskriptiven Metaphysik“). Auch wenn mir seine Schlussfolgerung unvollständig zu sein scheint, ist das ein Gewinn.
06 Dezember 2005
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"Unsere metaphysische Situation"-?
AntwortenLöschenWas will das sagen?
AntwortenLöschenIst die Metaphysik nicht all das Jenseitige, die Welt, die unsere Vorstellungskraft gebiert?
Solche Feststellung derselbigen ist doch nichts anderes als Spekulation über die Grenzen seiner Welt vonseiten Müllers.
Er illustriert uns diese Grenzen ganz famos. Übel geschrieben! Ein Nietzsche müsste verboten werden, wenn er das zu lesen kriegte. Kein Wort sitzt an der rechten Stelle. Im Ganzen so verwischt, dass man glauben könnte, nicht auf der Höhe eines hochbedeutenden Gedankenganges zu sein. Da sei jeder Eitelkeit geraten, einen beliebigen Absatz sich nur ordentlich vorzuknöpfen. Ihm aufs Zahnfleisch zu gehen. Man wird sehr schnell darauf kommen, dass dieser Versuch der Entkräftung eines Sprachskeptizismus selber nichts anderes beweist, als dessen Notwendigkeit. In einem elementarerem Sinne, als die landläufige Philosophie! Hier erlaubt sich ein Mann, ein Professor der Philosohie - und ich möchte nicht komprimittieren - wenn ich mir den Werdegang dieses Mannes vornehme und ihn dann schmunzelnd wieder beiseite lege, ein Buch zu schreiben. Derselbe Professor im Übrigen, der in seiner Lehrtätigkeit penibles Maaß legt, an die Schriften seiner Studenten. Dieser Mann also veröffentlicht dieses Buch! Ein Buch über unsere "metaphysische Situation". In einem Deutsch, das noch aus keiner Ruine erstanden ist. Diese Tatsache spricht für sich selber!
Ehrlich, ich habe Mühe, Ihren Kommentar zu verstehen.
AntwortenLöschenEr illustriert uns diese Grenzen famos. Übel geschrieben! Ein Nietzsche müsste verboten werden, wenn er das zu lesen kriegte.
Das sind 3 Sätze. Den ersten verstehe ich so, dass Sie mit "er" Müller meinen. "Famos" ist eine positive Wertung, aber da Sie ja was gegen Müllers Buch zu haben scheinen, werden Sie das wohl ironisch meinen. Dann irritiert mich aber der jähe Wechsel zu dem unironischen "Übel geschrieben". Sie wechseln damit ganz übergangslos den Hintergrund, vor dem man ihre Sätze verstehen soll. Und der dritte Satz bleibt mir ganz rätselhaft: Was heißt denn "Nietzsche müsste verboten werden"? Von wem? Und wieso "wenn Nietzsche das zu lesen kriegte"? Oder meinen Sie: "Wenn Müller das zu lesen kriegte"?
Es steht Ihnen nicht gut zu Gesicht, Sprachkritik zu üben, da Sie selbst keinen geraden Satz hinbekommen.
Der Herr verwechselt alte Schreibstile mit ungeraden Sätzen. Kann gegebenenfalls vorkommen, wenn man sich zuviel nur mit analytischen Philosophie beschäftigt. Überhaupt ist es eine recht billige Strategie, sich aus dem Umfang des Geschriebenen des Gegenüber nur ein paar Sätze rauszunehmen, weil diese einem am leichtesten zu kritisieren scheinen. Echte Kritik würde dem Herrn eher darlegen, dass er doch bitte klarer angeben soll, was ihm missfällt.
AntwortenLöschenJetzt werden die Herren aber der Sache untreu! Zum einen ist Ihre Kritik an meinem Satz sehr zweifelhaft, um so mehr, da sie wohl Nietzsche nicht kennen. Zum andern: Müller erhebt selber den Anspruch ein Stilist zu sein. Er redet von nichts mehr, als dem "guten Stil" in seinen Seminaren.
AntwortenLöschenUm gewissenhaft Erwiderung zu geben: eine famose Illustration bleibt famos, auch wenn sie das eigene Unvermögen illustriert ( will sagen: illustrare: erklären ).
Sie verwechseln Ihr Kanzleideutsch mit gutem deutsch. Sie verwechseln womöglich überhaupt korrekt mit gut - ? Sie machen dadurch nichts besser. Im Gegenteil. Gerade Sätze - ? Nanu - ? Gerade Nietzsche sprach viel und gern von der Bequemlichkeit sich seines eigenen Geistes partou nicht bedienen zu wollen, zu können! Und "gerade Sätze" riecht nach Bequemlichkeit! Ist das etwa auch Müllers Weg zur Erkenntnis? Sie rechtfertigen meine Zuhilfenahme dieses großen Stilisten - Nietzsches. Sie lehnen sich an die Korrektheit kanzleihafter Verordnungen für ein gutes Deutsch. Man hört aber den dumpfen Akzent heraus. Das Deutsch-provinzionelle. Sie kommen doch aus einer Kleinstadt, nicht wahr?
Zur Ironie:
AntwortenLöschen"Müller diagnostiziert dieses Unbehagen als metyphysisches".
Wenn dieser Satz nicht ironisch gemeint ist - dafür nämlich fehlt jedes Anzeichen so ist er reine Sudelei und bleibt sie noch, wenn eine Horde halbbarbarischer Beamtenseelen, wie sie unter den Kommentatoren vorkommen, ihre "Tinte verspritzen" ( Verzeihung für diese unzeitgemäße Redensart )!
Das ist ja ulkig: dass hier eine Diskussion über Stile unversehens in die Demonstration derselben gerät. Trotzdem bliebe zu zeigen, dass "alte Stile" gültige Sätze erzeugen.
AntwortenLöschenDer Verweis auf Nietzsche ist ein "Autoritätszitat": eine rhetorische Strategie, die für mich ungültig ist, die ich daher natürlich auch nicht mit dem Verweis auf Wittgenstein kontere: was vermutlich für Sie ungültig wäre. Nietzsche ist jedenfalls weder philosophisch noch stilistisch eine Autorität für mich, und das schreibe ich hier ruhig hin, weil ich einiges von ihm gelesen habe. Die Vermutung, ich würde ihn wohl nicht kennen, scheint vorauszusetzen, dass, wenn ich ihn kennen würde, ich anders urteilen würde. Tut mir leid: Nietzsche dachte zwar selbst, dass seine Werke diese magische Wirkung hätten, aber dem ist nicht so.
Während ich nun nachvollziehen kann, wie Sie, alexanderle29, auf "famos" kommen bzw. das verstanden wissen wollen, verstehe ich den Satz mit dem "Ein Nietzsche müsste verboten werden ..." immer noch nicht. -- Prinzipiell ziehe ich vor, Auseinandersetzungen mit Texten auf eine Weise zu führen, die es unnötig macht, diese Auseinandersetzungen dann wieder zu interpretieren. Ich habe die 3 Sätze zitiert, nicht um sie zu kritisieren, sondern um daran klarzumachen, warum ich sie nicht verstehe. Die Zielrichtung der ganzen Äußerung von alexanderle29 sehe ich so, dass ihm lieber wäre, Müller würde wie Nietzsche schreiben, und dass er meint, der Ertrag an metaphysischer Erkenntnis von Müllers Studie wäre gering.
Dem letzteren würde ich zustimmen. Der Rest, insbesondere der Vorwurf (wenn ich das richtig verstehe), Müller schreibe "im Ganzen so verwischt", den halte ich für falsch. Müller schreibt einen recht ungewöhnlichen Stil, sehr leserorientiert. (Dies ist auch ungewöhnlich in der analytischen Philosophie.) Von "Kanzleideutsch" kann keine Rede sein. Es ist ein bisschen technisch an einigen Stellen, aber Müller bietet stets auch nichttechnische Formulierungen seines Anliegens.
Ich verstehe nicht, was der "Werdegang" Müllers damit zu tun hat, dass er ein Buch geschrieben hat. Vielleicht ist das für andere offensichtlich? Möge mir doch bitte einer erklären. Ich ziehe es jedenfalls vor, das Buch an sich selbst zu messen. Oder meinen Sie, alexanderle29, dass ihm die Tiefe der Erfahrung fehlt für den Blick aufs Metaphysische?
Ich bin auch verwundert, dass Sie da weitere Vermutungen anstellen über mich. Ist ja vermutlich bloß metaphorisch gemeint, da sie vom denkerisch-stilistisch 'Provinziellen' auf die Herkunft schließen. Es muss Ihnen aber doch klar sein, dass sich das einfach umdrehen lässt, so dass wir hier nicht Argumente austauschen, sondern Beleidigungen.
Von Ihnen habe ich ohnehin noch kein Argument gelesen, sondern nur Behauptungen. So auch in ihrem letzten Kommentar. Das ist die Pointe von Müllers Studie, der Schritt ins 'Metaphysische'. Bitte erklären Sie doch, was daran "Sudelei" sein soll, und dann versäumen Sie bitte nicht zu erklären, ob Sie damit jetzt eigentlich an meiner Formulierung Anstoß nehmen, oder an Müllers Studie.
Das Unzeitgemäße des "Tinte verspritzens" hat keine Verzeihung nötig. Ihnen fehlt leider das Gefühl dafür, was diese nötig hat und was nicht!
Zu Nietzsche
AntwortenLöschenEr dient nicht als Authorität, sondern als Hinweis. Die Art der Behandlung desselben sagt einiges.
Furcht vor geistiger Obrigkeit. Das trägt doch Anzeichen von Paranoia. Nietzsche ist ein Stilist nicht zuletzt - der befreienden Wirkung wegen.Ich schätze - was mich meine Erfahrung zu schätzen lehrt.
Wittgenstein ist recht bequem! Im Grunde ist er das, was man common sense nennt. Er macht die Drecksarbeit, wo Nietzsche sich Schnörkel anmaßt. aber noch einmal: die Wirkung!!!!
Gewissensfrage: Welche Wirkung tut Wittgenstein?
Um den Lebenslauf Müllers ernst zu nehmen - der ist sehr ernst - brauchen Sie sich nur die Geschichte unseres Landes vornahmen seit der Apokalypse.
Ist es nicht vorteilhaft gewesen zu einer gewissen Zeit seine Gedanken zu suchen, wo es Müller tat für seinen Lebenslauf? Er lehrt zumal an der Humboldt - Universität. Gewisse Umstände haben ihm sehr geholfen!
Gewissensfrage: Was sagt mir meine Erfahrung?
All das dahin gestellt bleibt noch immer - man denke mal! - Müller selber tritt seit einiger Zeit vor seine Studenten und macht - unter großer Fuchtelei - den Stilisten!
Wenn sein Text "leseorientiert" ist, so entkräftet es durchaus nicht meine Kritik!
Gewissensfrage: Wieviel Lehrer steckt in einem Schüler - und wieviel Schüler noch in einem Lehrer?
Hierdurch hole ich weit aus. Womöglich unangebracht auf den ersten Blick. Müller als ganzes genommen ist schon weniger der Autor seiner Hirne im Tank, als ein "Symptom" ( Entschuldigung )!
Er bedient sich einer lügensprache! Diese Tatsache spricht für sich selber.
Gewissensfrage: Was spiegeln die Leser auf ihren Schreiber?
sie verpsritzen hierfür etwa Tinte?
AntwortenLöschenIch finde das immer witziger!
AntwortenLöschenWittgenstein wäre also bequem, aber Nietzsche ist es nicht? Ich bräuchte Ihre Rhetorik nur zu spiegeln. Bis jetzt warte ich vergeblich auf ein Argument.
Ihre Ausführungen über Müllers Lebenslauf finde ich immer noch nebelhaft. Wollen Sie ihm vorwerfen, dass er in Krakau gewesen ist? Oder nehmen Sie ihm Harvard und UCLA übel?
Und was Ihnen Ihre Erfahrung sagt, weiß ich auch nur, wenn Sie es weitersagen. Sonst bleibt es Selbstgespräch.
Wofür ist, Ihrer Meinung nach, Müller ein "Symptom"?
Vielleicht bringen Sie es einfach mal fertig, im Einzelnen deutlich zu machen, was Sie mit "Lügensprache" meinen. Meinetwegen erzählen Sie Anekdoten aus seinem Unterricht! Und zeigen dann daran, wo es "gelogen" ist. Ausrufezeichen ersetzen keine Begründungen, und Manierismen keine Argumente.
Das heftigste Argument neben dem innern Widerspruch, der im Falle Müller gerade den Antrieb gibt: er will ihn vermeiden ad infinitum - das ist die Tatsache, daß er keine Voraussetzungen hat. Seine Argumentation ist grundlos! Was bedeutet das?
AntwortenLöschenVoraussetzungen sind ein Terrain, den man zu erobern hat, wenn man zu Geist gelangen will. Olaf Müllers Geist ist der Geist seiner Zeit: die Zerstreuung! Wohin weist uns das? Ins Nichts!
Der Grund für Müllers Argumentation ist in keiner Sache zu suchen - die existiert nicht! Man suche sie in ihm selber!
Erster Anhalt ist die Laufbahn. Auf der rutscht man aus. So erkennt er auch nur in seinem Unterricht das glatte. Er sieht wo Kariere gemacht werden will - da lauert keine Philosophie! Er ist unermüdlich heiter solang alles glatt läuft. Sein Lebenswerk soll dem Pazifismus gelten. Ein Pazifismus also, der im Grunde genommen abhängig, also auch interessenabhängig ist. Der Wohlstand, die Kariere als Voraussetzung. Deutsche Provinz seit 1945! Der Grund für seinen Pazifismus wird wiederum nicht in der Sache selbst zu finden sein, sondern in der Geschichte. Alle Gegenwart hat keinen festen Grund. Darum liefern wir uns diese Scharmützel!
Wittgenstein ist common sence, weil er sich von ihm benutzen läßt. Nietzsche ließe sich auch leicht benutzen. Die Nietzscheaner aus der Zeit vor dem apokalyptischen Krieg haben allerdings Mauern geschlagen, über die zu steigern bisher kein "Blumenkind" mitsamt seiner Gitarre sich bequemen wollte.
AntwortenLöschenSie fragen mich, für welches Symptom ich Olaf Müller erachte?
AntwortenLöschenZuerst müssen Sie wissen, dass Olaf Müller von einnehmendem Wesen ist. Er versteht es sich so zu produzieren, dass eine gewisse leichte Stimmung aufkommt. Eine Stimmung, in der man sich wohl fühlt. Er versteht ohne zu verstehen, er hört zu ohne recht zuzuhören, er redet ohne viel zu sagen – er zerstreut!
Das ist angenehm! Das ist bedenklich! Wenn man nun diese Bedenken fasst, so ist man allein. Und so gelangen wir zu Nietzsche. Die Einsamkeit! Damit umzugehen lernen wir nicht, haben wir nicht gelernt. Wir zerstreuen uns!
Olaf Müller – One Night stand mit der Philosophie!
Ein wahres Scheinstudium – der Scheine wegen. Ein Studium der populären Dingelchen. Ein sich behaglich fallen lassen in die Bedeutungslosigkeit. Bedeutung ist so schwierig! Keine Sorge – es ist ein buntes Blumenbeet. La dolce Vita – Ein fantastischer Film. Ein Bild! Ein Bild ohne Sorgen, ohne Krieg.
Woher haben wir dies Bild?
Diese Frage verunmöglicht Olaf Müller! Ausräumung des innern Widerspruchs.
Das Bild ist der Grund, auf dem er sich aufbaut als Philosoph. Liebe zur Weisheit – als One Night Stand!
Das ist schließlich eine Anbequemung unter dem Schutze des common sense!
Wohin weist uns das?
Zu den Instutitionen!
Sie sind ärgerlich auf Herrn Müller: ich frage mich, warum? Weil seine Art zu philosophieren Ihnen nicht passt? Aber bitte: dass er analytisch orientiert ist, wussten Sie schon, bevor Sie seine Lehrveranstaltung besucht haben.
AntwortenLöschenMüller schafft es, eine angenehme Stimmung in seinen Lehrveranstaltungen zu erzeugen: verstehe ich Sie recht, dass es Ihnen missfällt, sich wohlzufühlen? Oder meinen Sie, dass man nicht philosophieren kann, wenn man sich wohlfühlt? Ich sehe keinen notwendigen Zusammenhang zwischen der Stimmung, in der man philosophiert, und dem Ergebnis, außer natürlich, dass zu viel Gefühl das Denken behindern kann, ebenso wie zu wenig.
Irgendwo sehen Sie das Bedeutsame der Philosophie, die "unpopulären" Sachen, und meinen, da reicht Müller nicht hin. Ich verstehe allerdings nicht, wieso Sie daraus einen Vorwurf machen wollen. Müller arbeitet analytisch, d.h. er bevorzugt bestimmte Themen und eine bestimmte Methode, mit ihnen umzugehen. Seine Themen und Methode sind seine Wahl, und was Sie von ihm lernen können, wissen Sie vorher. Ich habe den Eindruck, dass Sie für eine bestimmte Art von Philosophie missionieren wollen: und Sie wissen selbst, dass das Missionarische nicht gut ankommt. Sie mögen Ihren Himmel der philosophischen Seeligkeit erblickt haben und können nun nicht mehr glauben, dass Müller einen eigenen Himmel hat.
Nichts weiter habe ich zu sagen versucht, als dies:
AntwortenLöschenJede Art der Betrachtung - oder wie Sie es nennen: des Philosophierens - hat ihre Voraussetzungen! Die Betrachtung selber ist nicht der Geist, sondern in den Voraussetzungen ist er zu suchen, gesetzt es gibt ihn. Wenn ein Lehrer hintritt etwas zu lehren, so doch wohl dem Werdenden seinen Geist zu benutzen. Was aber, wenn eine vorgestellte Betrachtungsweise, zumal: welcher Philosoph hat Betrachtungsweisen - Sie: Arten zu philosophieren - ? Ist er nicht seine Philosophie?
Was - wenn diese Art zu philosophieren schließlich - hohl - ist?
Wohlfühlen korrumpiert die junge Studentin aus dem Ruhrpott! Es fordert niemanden heraus - populärer zu sagen: es problematisiert nicht. Es zwingt nicht zu einem Standpunkt. Kann nicht erst derjenige, der einen Standpunkt einnimmt, sich an ihm üben?
Müller ist nicht zwingend im geistigen Sinne!!!!
Der Schmerz der Erfahrung - ist der nicht begreiflich unpopulär - ? Aber ist er nicht in der Vorhalle der Erkenntnis? Müller fürchtet ihn - ? Er bedroht ihn? Er bemäntelt ihn vor sich selber als Bedrohung von ganz anderer Seite, wie: Krieg, Undeutlichkeit, was dergleichen Mief mehr ist. Er sucht dann nach Bestätigung. Die findet er in der tausendköpfigen Meinung, der populären Meinung, schließlich der öffentlichen Meinung - wir sind schon sehr bald bei den Institutionen...
AntwortenLöschenDas Missionarische - ? Sie tun gerade so, als bestünde dabei kein Erklärungsbedarf!
AntwortenLöschenWenn ein junger Mensch einen Funken Geist besitzt, so wird er bei Müller nimmer zu einem Feuer entflammen! Gewissensfrage: Bin ich was ich lehre?
AntwortenLöschenEine Etage unter dem Vorlesungssaal, in dem Müller auf der Kanzel steht, befindet sich der Bürokratenapperat. Gefahr: Man kann durchfallen!
Das fürchten die Fräulen aus dem Ruhrpott und der meiste Rest und sie werden aufmerksamer, um so mehr sie diese Gefahr ahnen. Wie angenehm nimmt sich da nicht ein Wohlfühldozent wie Müller aus?
Aber doch - es sind die Instutitionen. Ergo: nichts anderes, als das, was man Strukturelle Gewalt nenne - darauf stützt diese "Art des Philosophierens"?
Da stehen wir als Krone der Schöpfung und überstrahlen die Welt als "Industrie - und Kulturlandschaft"
Schlüssig zusammengefasst
AntwortenLöschenSie fragen mich, für welches Symptom ich Olaf Müller erachte?
Zuerst müssen Sie wissen, dass Olaf Müller von einnehmendem Wesen ist. Er versteht es sich so zu produzieren, dass eine gewisse leichte Stimmung aufkommt. Eine Stimmung, in der man sich wohl fühlt. Er versteht ohne zu verstehen, er hört zu ohne recht zuzuhören, er redet ohne viel zu sagen – er zerstreut!
Das ist angenehm! Das ist bedenklich! Wenn man nun diese Bedenken fasst, so ist man allein. Und so gelangen wir zu Nietzsche. Die Einsamkeit! Damit umzugehen lernen wir nicht, haben wir nicht gelernt. Wir zerstreuen uns!
Olaf Müller – One Night stand mit der Philosophie!
Ein wahres Scheinstudium – der Scheine wegen. Ein Studium der populären Dingelchen. Ein sich behaglich fallen lassen in die Bedeutungslosigkeit. Bedeutung ist so schwierig! Keine Sorge – es ist ein buntes Blumenbeet. La dolce Vita – Ein fantastischer Film. Ein Bild! Ein Bild ohne Sorgen, ohne Krieg.
Woher haben wir dies Bild?
Diese Frage verunmöglicht Olaf Müller! Ausräumung des innern Widerspruchs.
Das Bild ist der Grund, auf dem er sich aufbaut als Philosoph. Liebe zur Weisheit – als One Night Stand!
Das ist schließlich eine Anbequemung unter dem Schutze des common sense!
Wohin weist uns das?
Zu den Instutitionen!
Nichts weiter habe ich zu sagen versucht, als dies:
Jede Art der Betrachtung - oder wie Sie es nennen: des Philosophierens - hat ihre Voraussetzungen! Die Betrachtung selber ist nicht der Geist, sondern in den Voraussetzungen ist er zu suchen, gesetzt es gibt ihn. Wenn ein Lehrer hintritt etwas zu lehren, so doch wohl den Werdenden seinen Geist zu benutzen. Was aber, wenn eine vorgestellte Betrachtungsweise, zumal: welcher Philosoph hat Betrachtungsweisen - Sie: Arten zu philosophieren - ? Ist er nicht selber seine Philosophie?
Was - wenn diese Art zu philosophieren schließlich - hohl - ist?
Wohlfühlen korrumpiert die junge Studentin aus dem Ruhrpott! Es fordert niemanden heraus - populärer zu sagen: es problematisiert nicht. Es zwingt nicht zu einem Standpunkt. Kann nicht erst derjenige, der einen Standpunkt einnimmt, an ihm erfahren?
Müller ist nicht zwingend im geistigen Sinne!!!!
Der Schmerz der Erfahrung - ist der nicht begreiflich unpopulär - ? Aber ist er nicht auch in der Vorhalle der Erkenntnis? Müller fürchtet ihn - ? Er fühlt sich bedroht durch ihn? Da bemäntelt er ihn vor sich selber als Bedrohung von ganz anderer Seite, wie: Krieg, Undeutlichkeit, was dergleichen Mief mehr ist. Er sucht dann nach Bestätigung. Die findet er in der tausendköpfigen Meinung, der populären Meinung, schließlich der öffentlichen Meinung - wir sind schon sehr bald bei den Institutionen...
Wenn ein junger Mensch einen Funken Geist besitzt, so wird er bei Müller nimmer zu einem Feuer entflammen! Gewissensfrage: Bin ich was ich lehre?
Eine Etage unter dem Vorlesungssaal, in dem Müller auf der Kanzel steht, befindet sich der Bürokratenapperat. Gefahr: Man kann durchfallen!
Das fürchten die Fräulen aus dem Ruhrpott und der meiste Rest und sie werden aufmerksamer, um so mehr sie diese Gefahr ahnen. Wieviel mehr angenehm nimmt sich da nicht ein Wohlfühldozent wie Müller aus?
Aber doch - es sind die Instutitionen. Ergo: nichts anderes, als das, was man Strukturelle Gewalt nenne - darauf stützt diese "Art des Philosophierens"?
Da stehen wir als Krone der Schöpfung und überstrahlen die Welt als "Industrie - und Kulturlandschaft"
Nun erlauben Sie mir, um die Erklärung für das Missionarische zu bitten?
AntwortenLöschenWas ich damit meine, ist einfach. Sie sagen, Müller hat keinen Standpunkt. Ich versichere Ihnen: er hat einen. Es ist bloß nicht Ihrer. Da Sie ihn aber nicht erkennen (können), weil's nicht Ihrer ist, Sie aber etwas erkennen wollen, möchten Sie, dass Müller Ihren Standpunkt einnimmt. Das nenne ich missionarisch. Wenn ich Sie recht verstehe, meinen Sie, dass Philosophie, die zählt, überhaupt nur von Ihrem Standpunkt aus möglich ist. Naja.
AntwortenLöschenEs müsste Ihnen doch auffallen, dass Ihre Beschreibung zirkelhaft ist. Sie denken, dass Müller nicht den 'Geist' von andern entflammen kann. Würden Sie etwas wie ein solches Entflammen beobachten, würden Sie entweder schließen, das könne nicht von Müller verursacht sein, oder Sie würden darauf bestehen, dass es nicht echt ist, da es sich nicht mit dem Wichtigen beschäftigt. Das Missionarische ist eben immun gegen Skepis.
Verhält sich die Immunität nicht umgekehrt? Ist das etwa der Müllersche Standpunkt - der comode, soll ich sagen: der oportune?
AntwortenLöschenecht,oder besser wahr ist jenseits von wichtig und unwichtig. Wichtig riecht nach Krämerrechnung!
AntwortenLöschenEs ist schließlich wirklich eine Frage des Gewissens, wie man sich zu Müller stellt! Aber unter uns Deutschen, die zum größten Teil 50 Jahre lang ein gutes Gewissen zelebrieren - welchen Tiefgang darf man da erwarten! Der Ausbruch ist schmerzhaft! Die Befreiung ist PHILOSOPHIE!
AntwortenLöschen"Da Sie ihn aber nicht erkennen (können), weil's nicht Ihrer ist, Sie aber etwas erkennen wollen, möchten Sie, dass Müller Ihren Standpunkt einnimmt."
AntwortenLöschenWas will das sagen?
Man erkennt nur seinen eigenen Standpunkt? Nur Sie erkennen die der andern? Das ist Nonsens! Von wegen Lügensprache etc. !
Müller? Olaf L. Müller?
AntwortenLöschenPutnam Zwo!!!