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12 April 2007

Vergnügen mit schlechtem Gewissen

Wer gern beim Boxen zuschaut, aber Boxen eigentlich ablehnt, weil's dem Hirn schadet und weil's lächerlich ist, Vergnügen daran zu haben, zuzusehen, wie Erwachsene sich kloppen, der wird vermutlich ein schlechtes Gewissen haben beim Zusehen. Das Guardian Magazin befragte Anfang Februar einige Intellektuelle nach ihren "guilty pleasures". Dabei sind auch einige wohlbekannte Philosophen und Kulturtheoretiker: Grayling sieht gern beim Boxen zu, Scruton findet Elvis unwiderstehlich, Zizek spielt gerne PC-Kriegsspiele, Bernard-Hénry Levy liest gern SAS-Spionageromane und Martha Nussbaum ist Baseballfan. Ihre Begründung dafür, warum sie ein schlechtes Gewissen hat, finde ich besonders schön:
Marcus Aurelius said that the first lesson in ethical impartiality was to learn not to be a sports fan, and I have not learned that lesson, nor do I want to learn it. Pondering that apparent contradiction helps me think better about how we can build a world where we support the urgent needs of people everywhere, while still having something improbably wonderful to love.


Ebenfalls antworteten: Giddens, Showalter, Bhabha und andere mehr.

Via Talking philosophy.

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