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08 April 2008

Logik im Alltag

"Das neue Blond heißt Brünett", schreibt SPIEGEL online plakativ über einen Artikel, in dem drinsteht, dass eine Dating-Internetseite die Frauen an den Seiten von 100 Milliardären auf ihre Haarfarbe hin "untersucht" habe. Dabei hat sich herausgestellt, dass "die Mehrzahl der verheirateten Milliardäre (62%) eine Braunhaarige zur Frau hat, nur 22% heiraten eine Blondine". Also, so die Moral der Story, kriegt man eher einen Milliardär ab, wenn man brünett ist.

Hhm. Aus dem Artikel geht nicht hervor, ob die 22% naturblond oder blond und blondiert sind. Nehmen wir an, dass sie naturblond sind. Wie hoch ist denn der Anteil der naturblonden Frauen an allen? Wikipedia behauptet, allerdings ohne Beleg, im Artikel "blond", dass der Anteil der naturblonden an der Weltbevölkerung 2% beträgt. Glauben wir das mal. Nehmen wir außerdem an, dass Frauen und Männer gleich oft blond sind. Dann ist doch für eine blonde Frau die Chance, einen Milliardär abzukriegen, erheblich größer als für eine brünette, schließlich entfallen dann auf 2% der Frauen 22% der Milliardäre.

(Allerdings wird man diesen Gedanken wieder einschränken müssen, weil die Milliardäre nicht gleichmäßig über die Weltbevölkerung verteilt sind und daher vermutlich auch nicht ihre Frauen gleichmäßig aus dieser aussuchen.)

Dass außerdem noch eine große Argumentationslücke besteht bis zur These, nun sei klar, warum dieser Prominente mit jener zusammen ist, brauche ich wohl nicht extra festzuhalten.

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