Laut schimpfend wird heute Kaiser Franz in verschiedenen Medien zitiert. Die Stiftung Warentest hat die 12 WM-Stadien auf ihre Sicherheit untersucht und 4 davon Sicherheitsmängel attestiert, die sich aber bis Spielbeginn beseitigen lassen. Beckenbauer meint, die Nörgler verstünden nix vom Fußball.
Fragt sich, wie so ein Missverständnis zustandekommt. Ist Beckenbauer zu dumm? Ist ihm Sicherheit nicht wichtig genug? Sieht er den Planungsablauf gestört? Wollte er sich bloß mal wieder richtig aufregen, egal aus welchem Anlass?
Ist das ein philosophisches Thema? -- Schon - man könnte wieder mal über den Unterschied zwischen individueller und Massenkommunikation nachdenken. Bemerkenswert finde ich schon, dass die Zuständigen von der Seite des Organisators erst mal reagiert haben mit Abwehr, die den Mangel der Form beklagt: "die Stiftung Warentest hätte das erst mal mit uns besprechen sollen, statt sich gleich an die Öffentlichkeit zu wenden". Das heißt: Statt auf den sachlichen Gehalt der Mitteilung reagieren die Organisatoren und Beckenbauer auf den wahrgenommenen Tadel; sie hören mit dem Beziehungsohr (nach Schulz von Thun). Warum nehmen die Massenmedien dies dankbar auf? Weil sie die Reaktion darauf wieder als Sachaussage interpretieren -- à la "Beckenbauer übt Kritik an der Stiftung Warentest".
10 Januar 2006
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