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12 Februar 2007

Philosophie in Deutschland 1933-1945

Marion Heinz und Goran Gretic haben bei Königshausen und Neumann die Frucht zweier Tagungen an der Uni Siegen herausgegeben, die sich dem Thema Philosophie und Nationalsozialismus widmeten: als Sammelband Philosophie und Zeitgeist im Nationalsozialismus, Würzburg 2006 (hier Inhaltsverzeichnis). Ich finde besonders den ersten der drei Teile, "zeitgeschichtliche Resonanzen" interessant; dort geht z.B. Olivier Agard auf die "Resonanz" der deutschen Philosophie der Zeit in Frankreich ein, und Ilse Korotin beleuchtet, wie der Sicherheitsdienst des Reichsführer SS deutsche und österreichische Philosophen beobachtete. Ein bisschen zu fehlen scheint mir die Perspektive des Übergangs von der Weimarer in die NS-Zeit und die Institutionengeschichte, etwa im Wandel von Zeitschriften, z.B. des Logos, die bis 1933 Internationale Zeitschrift für Philosophie der Kultur im Untertitel hieß und für die es auch Pläne für internationale Parallelausgaben gab. Darin schrieb, wer Rang und Namen hatte. Flugs wurde sie 1933 umbenannt zur Zeitschrift für Deutsche Kulturphilosophie. Was sich in der Namensänderung zeigt, ließe sich ja sicherlich auch ausführlicher in den Beiträgen festmachen.

1 Kommentar:

  1. Wer sich mit dem Thema ausführlicher beschäftigt, kennt sicher schon das Heft 2 der Deutschen Zeitschrift für Philosophie 1999 (47), das den Schwerpunkt "Nationalsozialismus und Philosophie" hatte.

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