ist vermutlich eine Kunst. Wie man sie lernt, zeigt Jay F. Rosenberg in seinem neuen Buch Accessing Kant : a relaxed introduction to the Critique of pure reason. Ich habe in die Einleitung reingelesen, die mir sehr sympathisch erscheint. Rosenberg möchte nicht einfach nur ein weiteres Buch über die KrV schreiben; aber auch nicht bloß fragen, was Kant uns heute noch zu sagen hat. Letzteres nennt er den "dionysischen" im Unterschied zum apollinischen Zugang der Gelehrten. Rosenberg versucht sich an einer Art dionysischem Kommentar. Ich lese ihn gern, seit ich seine exzellente Einführung in das Philosophieren kenne.
Nützlich für den entspannten Umgang mit Kant ist vielleicht auch der Umweg übers Englische. Michael Frede sagte einmal während eines Symposiums in Göttingen über Kant, der sei ihm immer zu schwer gewesen, bis er ihn auf englisch gelesen habe: "Dann war alles ganz einfach".
Hilft womöglich auch bei Hegel?
28 November 2005
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Das liegt sicherlich an der metaphysischen Schwere des Deutschen, die Adorno stets als ihren Vorzug pries. Im englischen dagegen klingt alles so reduziert und auf den Punkt gebracht, dass man meinen könnte, Philosophie sei eine ganz und gar überflüssige Praxis. Nicht umsonst heißt logos gleichzeitig Denken und Sprache. Heidegger mutmaßte sogar, dass „logos“, nicht einfach nur "Sprache" heißt, sondern sogar explizit "griechische Sprache".. Viele philosophischen Probleme nähren sich sicherlich auch aus der jeweils spezifischen Sprachpraxis. Wie hätte beispielsweise Frege wohl im französischen den Unterschied zwischen Sinn und Bedeutung gerechtfertigt?
AntwortenLöschenHab mir vor Kurzem die englische Übersetztung
AntwortenLöschenvon Smith gekauft und bin, nach dem Vergleich
eines speziellen Zitats, von der Übersetzung
enttäuscht:
Ins Innre der Natur dringt Beobachtung
und Zergliederung der Erscheinungen,
Through observation and analysis of
appearances we penetrate to
nature's inner recesses,
Da ist der englische Satz sogar länger
als der deutsche und bei weitem
nicht so prägnant.
Die französische Übersetzung wurde - wenn ich mich recht erinnere - von Kant, der dieser Sprache sehr gut mächtig war, persönlich beglaubigt. Für die, die's noch nicht verlernt haben... ;)
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