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22 Juli 2006

Die wichtigsten philosophischen Internetadressen (2)

(Hier zu Teil 1: Elektronische Zeitschriften)
Elektronische Zeitschriften sind schön und gut, aber die Philosophie ist auf diesem Gebiet deutlich weniger gut gesegnet als etwa die Medizin. Gut, wenn man auch über Datenbanken Bescheid weiß, von denen einige ja auch den Weg zum Gedruckten weisen.
Im Prinzip kann man 3 verschiedene Typen von Datenbanken unterscheiden: solche mit "Fakten", solche mit bibliographischen Nachweisen, solche mit Texten. (In die letztere Gruppe fallen natürlich auch die elektronischen Zeitschriften.)
Wie findet man heraus, was es überhaupt alles gibt an (philosophischen) Datenbanken? Gibt es da einen Gesamtüberblick? Ja, jedenfalls so etwas ähnliches: das Datenbankinformationssystem, kurz: DBIS. Es weist allgemein Datenbanken nach, und diese sind fachlich geordnet. Außerdem wird angegeben, ob die Datenbank frei zugänglich ist oder nicht. Hier die Seite für Philosophie. Wenn man aus dem Netz einer Hochschule zugreift, deren Bibliothek sich an der Pflege von DBIS beteiligt, dann sieht man normalerweise eine Anzeige, die Zugriffsmöglichkeiten abhängig vom Zugriffsort anzeigt. Man bekommt also nur das angeboten, was entweder frei oder vor Ort verfügbar ist.
Frei verfügbar sind diese philosophischen Datenbanken. Die wichtigste freie Faktendatenbank ist die Stanford Encyclopedia of Philosophy. (Sie kämpft gerade um Spenden, um das Fortbestehen zu sichern; ich hoffe, das genug zusammen kommt.) Die Stanford Encyclopedia ist eine Philosophische Enzyklopädie mit umfangreichen Originalbeiträgen namhafter Autoren auf dem jeweiligen Gebiet, die zudem regelmäßig aktualisiert werden; hier als Beispiel James Robert Browns Artikel über Gedankenexperimente. (Vergleichbar der Routledge Encyclopedia of Philosophy, die ja auch online, aber nicht kostenfrei zu haben ist.)
Was die bibliographischen Datenbanken angeht, so gibt es zur Zeit nichts kostenlos im Web, was den kostenpflichtigen Philosopher's Index oder International philosophical bibliography vergleichbar wäre. Aber es gibt Personalbibliographien; also wer Literatur zu Augustin, Levinas, Leibniz oder Nietzsche sucht, wird auch so gut fündig -- in dem begrenzten Zeitraum, der jeweils online nachgewiesen ist.

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