Yet, for all that’s been written about the Net, there’s been little consideration of how, exactly, it’s reprogramming us.Es "reprogrammiert" uns! Wenn wir nicht aufpassen, werden wir zu unmenschlichen Computern, die bloß noch Informationen suchen und verarbeiten!
Ja, da lässt sich natürlich leicht drauf antworten, dass selbst schuld ist, wer sich reprogrammieren lässt. Oder dass gerade die Leute, die das Internet häufig nutzen, auch viel lesen. Denn gegen derlei steht ja Carrs Befund, dass er dies bei sich selbst wahrnimmt, und er ist ja eigentlich gerade so ein Vorzeigeintellektuell-Vielleser.
Außerdem ist Clay Shirkys Antwort im Britannica-Blog ein ziemlicher Witz. Wenn Carr feststellt, dass deep reading ihm nicht mehr möglich sei, dann hilft Shirkys Feststellung, er habe das ohnehin noch nie gemacht, und auch niemand, den er kenne (so fasse ich seine Bemerkung über Krieg und Frieden und Auf der Suche nach der verlorenen Zeit zusammen) natürlich nichts.
Mir geht's hier eigentlich nur um die Gleichsetzung von Google, oder: Suchmaschine, und Internet. Suchen und Finden ist eine tolle Sache. Wie kann uns das dümmer machen? Die Antwort, die Carr da gibt, ist aristotelisch: durch Gewohnheit. Wir üben im Internet ein bestimmtes Verhalten ein, und davon können wir nicht mehr lassen anderswo. Allerdings scheint mir das im Falle Carrs eine typische deformation professionelle, die in direktem Zusammenhang steht mit der Zeit, die er selbst im Internet verbringt. Muss man ja aber nicht!
Interessanter, ob das Internet die Ausbildung von deep reading-Fertigkeiten in Jugendlichen verhindert, also anders ausgedrückt, ob es Leute gibt, deren Mediennutzung vom Internet nicht "reprogrammiert", sondern gerade erst "programmiert" wird.
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