Von wem hat Kant gelernt? Wo ist er seinen Vorläufern im 17. und 18. Jahrhundert näher, als es die Selbststilisierung von der kopernikanischen Wende der Philosophie vermuten lässt? Ein paar Antworten darauf hat der prallvolle Sammelband Les sources de la philosophie kantienne, herausgegeben von Robert Theis und Lukas K. Sosoe (Paris : Vrin, 2005). Er enthält die Vorträge eines Kolloquiums 2003. Neben üblichen Verdächtigen (wie Leibniz oder Baumgarten) werden dort auch unbekanntere als Anreger genannt, z.B. die "Juristen seiner Zeit" (Aufsatz von Simone Goyard-Fabre). Dass die lutherische Theologie eine Quelle der kritischen Philosophie sei (Hilmar Lorenz), hat mich überrascht; und auch der Blick in die zeitgenössische Naturwissenschaft fördert Erhellendes zutage, etwa wenn Christiaan Doude von Troostwijk fragt, ob Buffon mit seiner großen Naturgeschichte "catalyseur de la critique" sei.
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17 Juni 2006
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