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12 März 2009

Enttäuschung über die "Philosophischen Beiträge zu Kindheit und Geburt"

Annette Esser, Andrea Günter und Rajah Scheepers haben ein Buch mit dem Titel Kinder haben, Kind sein, Geboren sein : Philosophische und theologische Beiträge zu Kindheit und Geburt herausgegeben, das im Ulrike Helmer Verlag 2008 erschienen ist. Meine Enttäuschung darüber ist doppelt. A) ist der philosophische Anteil gering: von den 23 Beiträgen (Einleitung nicht mitgezählt), sind 3 über Hannah Arendt, wobei einer von diesen 3en der Frage gilt "Warum als christlich-feministische Theologin Hannah Arendt lesen?" (von Elisabeth Hartlieb). Die stehen im IV. Teil über "Gebürtigkeit, nicht nur bei Hannah Arendt". Der dritte Teil heißt "Kinder haben: Elternschaft, Gebären, Mutter sein" und enthält keinen einzigen philosophischen Beitrag, der zweite heißt "Kind sein - Kindheit" und enthält keinen einzigen philosophischen Beitrag, und der erste heißt "Kinder haben oder auch keine: Erfahrungsberichte" und enthält ebenfalls keinen einzigen philosophischen Beitrag.
Das scheint mir ein Etikettenschwindel zu sein!

Ebenfalls enttäuscht mich die fehlende Vater-Perspektive. Jeder Aufsatz ist von einer Frau verfasst und handelt von der weiblichen Erfahrung oder der mütterlichen Perspektive; naja, vielleicht abgesehen von den Beiträgen zu Hannah Arendt. Auch hier Etikettenschwindel? Naja, wohl nicht: wer den Ulrike-Helmer-Verlag kennt, weiß, dass die Frauenperspektive auf der Linie des Verlags liegt.

Auf philosophische Überlegungen zur Anthropologie der Vaterschaft neben denen von Dieter Thomä wird man wohl noch ein bisschen warten müssen.

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