via Leiterreports
Michèle Lamont hat die Mechanismen des Peer review im US-amerikanischen Kontext als soziologisches Phänomen untersucht. Die hier verlinkte Zusammenfassung hat, scheint mir, zwei wesentliche Schlussfolgerungen.
1. Die Rede von "Exzellenz" ist ein Etikettenschwindel; Exzellenz lässt sich (im untersuchten Peer review-Kontext) jederzeit als eine Summe anderer Eigenschaften angeben. Lamont meint, es sei besser, diese klar beim Namen zu nennen, als sich auf "Exzellenz" zurückzuziehen.
2. Kontingente Umstände spielen bei der Bewertung eine stärkere Rolle als wünschenswert, und das sind nicht nur die aktuellen Forschungsinteressen der jeweiligen bewertenden Person, sondern z.B. auch das Interesse, jetzt schnell fertig zu werden mit der Sitzung, um den nächsten Flug zu kriegen.
Lamont spricht am Ende die Empfehlung an Urteilende aus, sich stärker die Bedingtheit des eigenen Urteils klarzumachen, damit man sich davon besser lösen kann.
06 März 2009
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