Vielleicht reicht's ja, notwenige und hinreichende Bedingungen dafür anzuführen, wann etwas Philosophie ist? :-) Oder wir definieren ostensiv (ideal im Hyperspace: der Link taugt dafür bestens): also dieses Stück Text dort ist jedenfalls Philosophie (aber doch nicht der Text, doch die Gedanken, ich höre förmlich Wittgenstein sagen: "Versuche auf den Gedanken zu zeigen").
Reclam (Stuttgart) hat ein kleines Büchlein rausgebracht, dass, nein, nicht Antworten sammelt, aber Textauszüge, die sich als Antworten interpretieren lassen. Es heißt Was ist Philosophie? : Programmatische Texte von Platon bis Derrida, Rolf Elberfeld ist der Herausgeber. Natürlich geht es nur um unsere, die westliche Philosophie, natürlich fängt die bei den alten Griechen an, nicht ganz so natürlich hat Derrida das letzte Wort. Die Analytiker kommen darin übrigens kaum zu Wort, wenn man mal von Carnap und Russell absieht, der ja -- ein anderes Thema -- 1950 den Nobelpreis für Literatur bekommen hat und damit vielleicht ein Kandidat zumindest für den Posten des höchstgeehrten philosophischen Stilisten ist.
Der Sammelband verrät einem nicht, was Philosophie ist -- da die Texte nicht dazu geschrieben wurden, diese Frage zu beantworten. So ist hier von Popper ein Textle aus der Logik der Forschung zitiert, bei dem man den Eindruck gewinnen könnte, für Popper ist Philosophie über die Fragen bestimmt, die sie zu beantworten versucht, und für ihn ist nur die "Kosmologie" eine interessante Frage. Woraus stracks folgt, dass die Logik der Forschung selbst keine Philosophie ist...
27 April 2006
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