In Michael Clarks Paradoxes A-Z, 2. Auflage, London u.a. : Routledge, 2007, gibts 10 neue Paradoxa, darunter das "Cable Guy Paradox", was ich hier mal mit "Handwerker-Paradox" wiedergebe. Clark hat das aus einem Aufsatz von Alan Hájek, der in Analysis 65 (2005), erschien. Und es geht so:
Der Handwerker kommt zwischen 8 Uhr und 16 Uhr. Sie können wählen, ob sie darauf setzen, dass er am Nachmittag oder am Vormittag kommt: wenn er in Ihren 4 Stunden kommt, bekommen Sie 10 €, kommt er in den anderen, kriege ich von Ihnen 10 €. Vor 8 Uhr morgens gibt es keinen Grund, eines der beiden 4-Stunden-Intervalle vorzuziehen. Aber danach, also wenn man sich im ersten Zeitintervall schon befindet, würde man auf das zweite setzen, weil das zweite ja dann länger ist. Warum auf diesen Zeitpunkt warten und nicht schon vorher auf das zweite Intervall setzen?
Hajek, erläutert Clark, beschreibt das Paradox mithilfe eines Prinzips, das heißt: 'Vermeide sichere Enttäuschung!' Nach diesem Prinzip sollte man sich nur dann für eine Möglichkeit entscheiden, wenn man sicher sein kann, dass man nicht in Zukunft Grund hätte, die andere Möglichkeit zu bevorzugen, wenn man rational ist. Und das ist der Fall in diesem Szenario, wenn man auf den Vormittag setzt, für die ganze Zeitspanne, in der der Handwerker noch nicht gekommen ist. Gibt also einen Widerspruch zwischen diesem Prinzip und der Meinung, dass es doch egal sein muss, worauf man setzt, da beides gleich wahrscheinlich ist!
Clarks Buch enthält noch eine Reihe anderer Paradoxa, die nicht in der Sammlung von Sainsbury (Paradoxien, Reclam) enthalten sind und mir neu waren: lesenswert.
18 August 2007
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