Zengers erste Sätze:
Die Bibel ist das große Buch über Gott und seine Beziehung zur Erde als Lebenshaus der Lebewesen, insbesondere seines Volkes Israel und aller Menschen. Sie ist kein naturwissenschaftliches Buch mit Gott als Autor, der uns in der Bibel ein naturwissenschaftliches Wissen vermitteln will, das wir mit naturwissenschaftlichen Methoden niemals erreichen könnten. Deshalb sind alle fundamentalistischen Versuche, naturwissenschaftliche Erkenntnisse oder Theorien mit dem Hinweis auf Aussagen der Bibel zu betreiten, ebenso verfehlt wie die Behauptungen mancher Naturwissenschaftler, ihre Ergebnisse hätten die biblische Schöpfungstheologie definitiv falsifiziert.
Also: der Theologe sieht bei den ID-Anhängern ein Missverständnis der Funktion (und der Autorschaft) des biblischen Textes am Werk, und zwar dasselbe Missverständnis, dem übereifrige Wissenschaftler unterliegen, wenn sie die Bibel zu widerlegen trachten. Diese Haltung scheint mir typisch für die bei uns gewachsene Theologie, und wer mit ihr vertraut ist, dem müssen die ID-Ideen einfach fremd erscheinen. Im Streit stehen also nicht Naturwissenschaft und Religion gegeneinander, sondern eine wissenschaftliche Theologie und etwas anderes, das man vielleicht besser Theolalie nennen könnte...
Ich bin ziemlich sicher, dass es auch in den USA differenzierte theologische Positionen gibt. Wir - Sie - Denken (nicht, dass ich notwendigerweise unterstellen wollen würde, das wäre hier geschehen) klappt auch hier nicht.
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