Dass manches aus der Antiken Philosophie den Umweg über die Arabische Welt nahm, bevor es auf uns kam, ist ja nichts Neues. Neu ist aber mal die Möglichkeit, den arabischen Text mit dem Original zu vergleichen. Im Falle der Nikomachischen Ethik des Aristoteles haben wir das Glück, jedenfalls diejenigen, die arabisch lesen können: Bei Brill ist jetzt, herausgegeben von Anna A. Akasoy und Alexander Fidora, The arabic version of the Nicomachean Ethics erschienen (Leiden, 2005). Entdeckt wurde der arabische Text in zwei Teilen in den 50er Jahren, aber die beiden Finder Arthur Arberry und Douglas M. Dunlop verstarben, bevor sie ihre englische Übersetzung resp. ihre Edition des arabischen Textes der Öffentlichkeit vorstellen konnten. Die beiden jetzigen Herausgeber hatten immerhin Dunlops Material zur Verfügung und konnten es für ihre kritische Parallelausgabe von arabischem und englischem Text benutzen.
Der Band beginnt mit 100 Seiten Einführung und schließt mit einer kurzen Bibliographie und einem arabisch-griechischen Glossar. Das ganze ist gedruckt und gebunden in Brill-Qualität (und die sieht man auch am Preis von 210,- €).
31 Juli 2006
25 Juli 2006
Vorurteile 1801
Gerade habe ich hier ein kurioses kleines Büchlein, die Anthropologischen Abhandlungen von Karl Ludwig Pörschke, noch zu Lebzeiten Kants 1801 in Königsberg veröffentlicht (und hier für 3 Euro als Scan zu kaufen). Pörschke meint, wenn man die "herrschende Neigung oder Leidenschaft" eines Menschen kenne, bereits "das Hauptmittel, ihn zu erforschen" besitze. Und trägt dann vor, was er für die "herrschenden Neigungen" der Völker hält; schließlich müsste sich ja angeben lassen, wenn einzelne Menschen solche Leidenschaften hätten, welche in einem Volk die stärkste sei.
Ich fasse das mal zusammen :-), nicht gerade ad usum delphini...
Nach Pörschke ist die herrschende Neigung der Spanier die Ruhe: "da sie in dem heißen Klima den Hang zur Unthätigkeit zu einem Bestandtheile ihres Wesens gemacht zu haben scheinen" (S. 214).
Von den Engländern meint Pörschke: "ihre herrschende Neigung ist offenbar das Eigenthum, (und der Genuß desselben,) um dessentwillen sie die Gerechtigkeit und Menschlichkeit nicht selten mit Füßen treten, und gern alle Völker tyrannisieren möchten" (S. 218-219). Positiv gesprochen: Frühe Kolonialismuskritik?
Franzosen: "die Geselligkeit ist ihr Bedürfniß, sie theilen sich gern und mit Leichtigkeit mit" (S. 225). Das hat leider dazu geführt, dass die Franzosen "die Disciplin der Weiber und de[n] Wohlstand oft vernachläßigt" haben. (S. 232)
Deutsche: "die Neigung zur Ehre" beherrsche die Deutschen, was dazu führe, dass sie gegenüber anderen Völkern, deren Meinung sie höher achteten als die eigene, "unterwürfig" seien.
Italiener: ihre herrschende Neigung sei der "Geschmack", gemeint: die Neigung "zu Genüssen der Werke der Einbildungskraft, oder ein Wohlgefallen an dem Schönen". Das schlage sich auch in den Umgangsformen nieder, die sehr fein ausgebildet seien.
Ein paar Konstanten zu heutigen Vorurteilen kann man schon erkennen...
Ich fasse das mal zusammen :-), nicht gerade ad usum delphini...
Nach Pörschke ist die herrschende Neigung der Spanier die Ruhe: "da sie in dem heißen Klima den Hang zur Unthätigkeit zu einem Bestandtheile ihres Wesens gemacht zu haben scheinen" (S. 214).
Von den Engländern meint Pörschke: "ihre herrschende Neigung ist offenbar das Eigenthum, (und der Genuß desselben,) um dessentwillen sie die Gerechtigkeit und Menschlichkeit nicht selten mit Füßen treten, und gern alle Völker tyrannisieren möchten" (S. 218-219). Positiv gesprochen: Frühe Kolonialismuskritik?
Franzosen: "die Geselligkeit ist ihr Bedürfniß, sie theilen sich gern und mit Leichtigkeit mit" (S. 225). Das hat leider dazu geführt, dass die Franzosen "die Disciplin der Weiber und de[n] Wohlstand oft vernachläßigt" haben. (S. 232)
Deutsche: "die Neigung zur Ehre" beherrsche die Deutschen, was dazu führe, dass sie gegenüber anderen Völkern, deren Meinung sie höher achteten als die eigene, "unterwürfig" seien.
Italiener: ihre herrschende Neigung sei der "Geschmack", gemeint: die Neigung "zu Genüssen der Werke der Einbildungskraft, oder ein Wohlgefallen an dem Schönen". Das schlage sich auch in den Umgangsformen nieder, die sehr fein ausgebildet seien.
Ein paar Konstanten zu heutigen Vorurteilen kann man schon erkennen...
24 Juli 2006
Die Unzuverlässigkeit von Rezepten zum Glücklichsein
Hin und wieder landen Bücher auf dem Schreibtisch wie: Glücklichsein : Spirituelle Kraft für das Abenteuer des Lebens, von Sri Chinmoy. Es ist im Verlag The Golden Shore erschienen, ein Name, der hält, was er verspricht. Das Buch erklärt, dass Glücklichsein etwas ist, das von einem selbst abhängt: "spirituelles Glücklichsein, das durch Streben und Selbsthingabe entsteht" (S. 18). Ohne Zweifel gibt es Leute, die mit solchen Rezepten wirklich glücklich werden, denen "Streben" und "Selbsthingabe" genügen. Der Mehrzahl dürfte es aber so gehen wie mir. Für mich hat der Gedanke, dass Glück nur von mir allein abhängen soll, etwas zutiefst deprimierendes. Denn ich kann ja daran messen, ob ich glücklich bin oder nicht, ob ich es geschafft habe. Wer nicht glücklich ist, ist demnach außerdem noch ein Versager. Heinrich von Kleist, den ähnliches beschäftigte, dachte, das sei mit Selbstdisziplin zu erreichen (eine Vorwegnahme der protestantischen Arbeitsethik, sozusagen). Ich tendiere mehr zu Aristoteles: Glück braucht auch günstige äußere Umstände! Das diese auf eine innere Disposition treffen müssen, die mit ihnen etwas anzufangen weiß, versteht sich von selbst.
Wesentlich besser gefällt mir das neue Buch von Al Gini: Why it's hard to be good (New York : Routledge, 2006). Gini beschäftigt sich mit der Frage welche Charakteristika von Moral (moralischen Pflichten, Tugendkonzepten etc.) dazu angetan sind, die Moral am menschlichen Faktor scheitern zu lassen. Das heißt, er buchstabiert die Erkenntnis aus, dass Moral dazu da ist, uns dazu zu bringen, etwas zu tun, was wir eigentlich nicht tun wollen. Hier eine Kurzrezension von Brendon Breen.
Wesentlich besser gefällt mir das neue Buch von Al Gini: Why it's hard to be good (New York : Routledge, 2006). Gini beschäftigt sich mit der Frage welche Charakteristika von Moral (moralischen Pflichten, Tugendkonzepten etc.) dazu angetan sind, die Moral am menschlichen Faktor scheitern zu lassen. Das heißt, er buchstabiert die Erkenntnis aus, dass Moral dazu da ist, uns dazu zu bringen, etwas zu tun, was wir eigentlich nicht tun wollen. Hier eine Kurzrezension von Brendon Breen.
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Glück,
Pseudophilosophie
23 Juli 2006
Helmut Schmidt doch Ehrendoktor in Marburg
Hin und her gab's, und nix hat's genutzt: einmal begonnen, wollten sich die Initiatoren des Verfahrens von den Gegnern wohl nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen. Die Diskussion wird in Marburg sicher zur Klärung des Fakultätenprofils beigetragen haben...
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Helmut Schmidt,
Marburg
22 Juli 2006
Die wichtigsten philosophischen Internetadressen (2)
(Hier zu Teil 1: Elektronische Zeitschriften)
Elektronische Zeitschriften sind schön und gut, aber die Philosophie ist auf diesem Gebiet deutlich weniger gut gesegnet als etwa die Medizin. Gut, wenn man auch über Datenbanken Bescheid weiß, von denen einige ja auch den Weg zum Gedruckten weisen.
Im Prinzip kann man 3 verschiedene Typen von Datenbanken unterscheiden: solche mit "Fakten", solche mit bibliographischen Nachweisen, solche mit Texten. (In die letztere Gruppe fallen natürlich auch die elektronischen Zeitschriften.)
Wie findet man heraus, was es überhaupt alles gibt an (philosophischen) Datenbanken? Gibt es da einen Gesamtüberblick? Ja, jedenfalls so etwas ähnliches: das Datenbankinformationssystem, kurz: DBIS. Es weist allgemein Datenbanken nach, und diese sind fachlich geordnet. Außerdem wird angegeben, ob die Datenbank frei zugänglich ist oder nicht. Hier die Seite für Philosophie. Wenn man aus dem Netz einer Hochschule zugreift, deren Bibliothek sich an der Pflege von DBIS beteiligt, dann sieht man normalerweise eine Anzeige, die Zugriffsmöglichkeiten abhängig vom Zugriffsort anzeigt. Man bekommt also nur das angeboten, was entweder frei oder vor Ort verfügbar ist.
Frei verfügbar sind diese philosophischen Datenbanken. Die wichtigste freie Faktendatenbank ist die Stanford Encyclopedia of Philosophy. (Sie kämpft gerade um Spenden, um das Fortbestehen zu sichern; ich hoffe, das genug zusammen kommt.) Die Stanford Encyclopedia ist eine Philosophische Enzyklopädie mit umfangreichen Originalbeiträgen namhafter Autoren auf dem jeweiligen Gebiet, die zudem regelmäßig aktualisiert werden; hier als Beispiel James Robert Browns Artikel über Gedankenexperimente. (Vergleichbar der Routledge Encyclopedia of Philosophy, die ja auch online, aber nicht kostenfrei zu haben ist.)
Was die bibliographischen Datenbanken angeht, so gibt es zur Zeit nichts kostenlos im Web, was den kostenpflichtigen Philosopher's Index oder International philosophical bibliography vergleichbar wäre. Aber es gibt Personalbibliographien; also wer Literatur zu Augustin, Levinas, Leibniz oder Nietzsche sucht, wird auch so gut fündig -- in dem begrenzten Zeitraum, der jeweils online nachgewiesen ist.
Elektronische Zeitschriften sind schön und gut, aber die Philosophie ist auf diesem Gebiet deutlich weniger gut gesegnet als etwa die Medizin. Gut, wenn man auch über Datenbanken Bescheid weiß, von denen einige ja auch den Weg zum Gedruckten weisen.
Im Prinzip kann man 3 verschiedene Typen von Datenbanken unterscheiden: solche mit "Fakten", solche mit bibliographischen Nachweisen, solche mit Texten. (In die letztere Gruppe fallen natürlich auch die elektronischen Zeitschriften.)
Wie findet man heraus, was es überhaupt alles gibt an (philosophischen) Datenbanken? Gibt es da einen Gesamtüberblick? Ja, jedenfalls so etwas ähnliches: das Datenbankinformationssystem, kurz: DBIS. Es weist allgemein Datenbanken nach, und diese sind fachlich geordnet. Außerdem wird angegeben, ob die Datenbank frei zugänglich ist oder nicht. Hier die Seite für Philosophie. Wenn man aus dem Netz einer Hochschule zugreift, deren Bibliothek sich an der Pflege von DBIS beteiligt, dann sieht man normalerweise eine Anzeige, die Zugriffsmöglichkeiten abhängig vom Zugriffsort anzeigt. Man bekommt also nur das angeboten, was entweder frei oder vor Ort verfügbar ist.
Frei verfügbar sind diese philosophischen Datenbanken. Die wichtigste freie Faktendatenbank ist die Stanford Encyclopedia of Philosophy. (Sie kämpft gerade um Spenden, um das Fortbestehen zu sichern; ich hoffe, das genug zusammen kommt.) Die Stanford Encyclopedia ist eine Philosophische Enzyklopädie mit umfangreichen Originalbeiträgen namhafter Autoren auf dem jeweiligen Gebiet, die zudem regelmäßig aktualisiert werden; hier als Beispiel James Robert Browns Artikel über Gedankenexperimente. (Vergleichbar der Routledge Encyclopedia of Philosophy, die ja auch online, aber nicht kostenfrei zu haben ist.)
Was die bibliographischen Datenbanken angeht, so gibt es zur Zeit nichts kostenlos im Web, was den kostenpflichtigen Philosopher's Index oder International philosophical bibliography vergleichbar wäre. Aber es gibt Personalbibliographien; also wer Literatur zu Augustin, Levinas, Leibniz oder Nietzsche sucht, wird auch so gut fündig -- in dem begrenzten Zeitraum, der jeweils online nachgewiesen ist.
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Internet
17 Juli 2006
Gegen den Formalismus ...
schreibt der Leipziger Philosoph Henning Tegtmeyer in der neuen Ausgabe der AZP (31.2), S. 131-152. Formalismus, darunter versteht er in der Ästhetik, dass jemand allein die formalen Eigenschaften eines Werks ästhetisch bewertet. Eine solche Auffassung wäre von moralischen Erwägungen oder vom (kognitiven) Gehalt eines Werks unabhängig, auch von der Erlebnisqualität oder weiteren Eigenschaften. In der Ethik betrachtet Tegtmeyer als Formalismus ein "formal konsistentes System deontischer Sätze", das auf seine Erfüllungsbedingungen hin konzipiert wird, im Unterschied zu einem moralischen Denken, das den Gelingensbedingungen moralischen Handelns gilt (S. 140). Werden Ethik und Ästhetik in diesem Sinne interpretiert, dann ergibt sich eine ganze Reihe fruchtbarer Berührungen: so lasse sich der ästhetische Wert von Kunstwerken nicht in Abstraktion von ihrem ethischen Gehalt beschreiben, so stünden die klassischen Moraltheorien der Neuzeit einem angemessenen Verständnis tragischer Konflikte im Wege, um nur zwei der aufgeführten Beispiel zu nennen. Das letzteres richtig ist, sieht man leicht, wenn man einen Blick auf die Diskussion moralischer Dilemmata wirft. Dort werden die klassischen Tragödien gern als Beispiel gebraucht. Ich erinnere mich an einen Aufsatz von Bernard Williams, in dem dieser feststellt, dass die tragischen Konflikte eben auf einem Fehler der zugrundeliegenden Moraltheorie der Figuren beruhten. Damit ist der Gordische Knoten zerhauen statt aufgelöst...
Im wesentlichen geht es Tegtmeyer aber um die Ästhetik und die Frage, wie sie jenseits des skizzierten Formalismus aussehen könnte bzw. welchen Gewinn die Ästhetik davon hat. Lesenswert für alle, die sich für die Gemeinsamkeiten zwischen Ethik und Ästhetik interessieren!
Im wesentlichen geht es Tegtmeyer aber um die Ästhetik und die Frage, wie sie jenseits des skizzierten Formalismus aussehen könnte bzw. welchen Gewinn die Ästhetik davon hat. Lesenswert für alle, die sich für die Gemeinsamkeiten zwischen Ethik und Ästhetik interessieren!
16 Juli 2006
Bewusstsein, historisch
Den Versuch einer echten Geistes-Geschichte macht Vwadek P. Marciniak in seinem 500-Seiten-Wälzer Towards a history of consciousness : space, time, and death (New York : Lang, 2006). Es handle sich, meint Marciniak selbstbewusst, um den in der Ideengeschichte am meisten vernachlässigten Gegenstand, außerdem sei Bewusstsein "the most ambiguous of terms". Entsprechend ist die Ideen- zugleich Begriffsgeschichte.
Die muss man aber gegen etwas halten: zum Beispiel gegen das eigene Verständnis des gemeinten Phänomens. Nützlich wäre also zu wissen, bei dem Thema, was Bewusstsein eigentlich ist. Da greift Marciniak sinnvollerweise über die Grenzen seiner Disziplin hinaus, dabei zugleich die Entwicklung der zeitgenössischen Diskussion reflektierend.
Das Buch folgt der interpretierbaren Quellenüberlieferung, beginnt also vor der europäischen Antike, und endet, im Prinzip, in der Gegenwart. Das ist für sich schon eine eindrucksvolle Leistung, finde ich. Marciniaks These: Neben der Reflexion von Erkenntnisvorgängen spielt die Angst vor dem Tod eine wichtige Rolle bei der Entstehung des "inneren Lebens".
Das eigentliche Ende des Buches ist aber eine Reihe von Fragen, die Marciniak stimuliert zu haben hofft, von denen ein Teil sich so zusammenfassen lässt: sind höhere Formen von Bewusstsein möglich als die von uns erreichten? Wie sähen die aus?
Das ist eine bemerkenswerte Frage, finde ich, weil sie einen Schritt über Grenzen versucht, die wir noch gar nicht sehen können und die möglicherweise gar nicht da sind. Anscheinend träumt Marciniak von einem "poly-conscious state of mind". Naja, der Klappentext verspricht ja auch "provocative directions" für den "serious student and thinker".
Die muss man aber gegen etwas halten: zum Beispiel gegen das eigene Verständnis des gemeinten Phänomens. Nützlich wäre also zu wissen, bei dem Thema, was Bewusstsein eigentlich ist. Da greift Marciniak sinnvollerweise über die Grenzen seiner Disziplin hinaus, dabei zugleich die Entwicklung der zeitgenössischen Diskussion reflektierend.
Das Buch folgt der interpretierbaren Quellenüberlieferung, beginnt also vor der europäischen Antike, und endet, im Prinzip, in der Gegenwart. Das ist für sich schon eine eindrucksvolle Leistung, finde ich. Marciniaks These: Neben der Reflexion von Erkenntnisvorgängen spielt die Angst vor dem Tod eine wichtige Rolle bei der Entstehung des "inneren Lebens".
Das eigentliche Ende des Buches ist aber eine Reihe von Fragen, die Marciniak stimuliert zu haben hofft, von denen ein Teil sich so zusammenfassen lässt: sind höhere Formen von Bewusstsein möglich als die von uns erreichten? Wie sähen die aus?
Das ist eine bemerkenswerte Frage, finde ich, weil sie einen Schritt über Grenzen versucht, die wir noch gar nicht sehen können und die möglicherweise gar nicht da sind. Anscheinend träumt Marciniak von einem "poly-conscious state of mind". Naja, der Klappentext verspricht ja auch "provocative directions" für den "serious student and thinker".
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Bewusstsein,
Geistesgeschichte
Die wichtigsten philosophischen Internetadressen (1)
Die wichtigsten Adressen sind aus meiner Sicht nicht die, unter denen 'am tollsten' philosophiert wird -- wie immer das aussehen könnte --, sondern die, die am besten zur Philosophie bzw. zur philosophischen Literatur hinführen.
Ein wichtiges Werkzeug sind Datenbanken. Es lassen sich Volltextdatenbanken, bibliographische Datenbanken, "Faktendatenbanken" unterscheiden. Auf eine nützliche Volltextdatenbank mit philosophischem Anteil habe ich kürzlich hingewiesen, das mit Deutschlandlizenz über die wissenschaftlichen Netze der Unis zugängliche Periodicals Online Archive. Es gibt weitere ähnliche Unternehmen, die Zeitschriftenaufsätze auch rückwirkend bereitstellen oder bereitstellen wollen, allen voran JStor und sein deutsches Pendant Digizeitschriften. Von JStor hoffe ich, dass die DFG sich ebenfalls zu einer Deutschlandlizenz durchringt. Ansonsten wird, wer über Uninetz auf dieses Blog zugreift, auch über den Link feststellen können, ob er dort stöbern darf. Digizeitschriften hat leider noch keine philosophische Zeitschrift im Angebot, aber wir arbeiten daran.
Welche Zeitschriften überhaupt elektronisch vorliegen, in diesem Fach oder in anderen, kann man recht leicht über die Elektronische Zeitschriftenbibliothek der UB Regensburg feststellen: hier die Ansicht für das Fach Philosophie. Besser, man lässt sich dort die Zugriffsmöglichkeit abhängig vom eigenen "Standort" anzeigen, dazu oben auf "Einstellungen" klicken und die eigene Uni-Bibliothek auswählen!
Leider kann man über die Maske der EZB nicht auf Artikelebene in den nachgewiesenen Zeitschriften suchen -- das ist schon aus rechtlichen Gründen, zu schweigen von den technischen Schwierigkeiten, nicht möglich. Die Suchmaske führt also nur zu Zeitschriftentiteln.
Ein wichtiges Werkzeug sind Datenbanken. Es lassen sich Volltextdatenbanken, bibliographische Datenbanken, "Faktendatenbanken" unterscheiden. Auf eine nützliche Volltextdatenbank mit philosophischem Anteil habe ich kürzlich hingewiesen, das mit Deutschlandlizenz über die wissenschaftlichen Netze der Unis zugängliche Periodicals Online Archive. Es gibt weitere ähnliche Unternehmen, die Zeitschriftenaufsätze auch rückwirkend bereitstellen oder bereitstellen wollen, allen voran JStor und sein deutsches Pendant Digizeitschriften. Von JStor hoffe ich, dass die DFG sich ebenfalls zu einer Deutschlandlizenz durchringt. Ansonsten wird, wer über Uninetz auf dieses Blog zugreift, auch über den Link feststellen können, ob er dort stöbern darf. Digizeitschriften hat leider noch keine philosophische Zeitschrift im Angebot, aber wir arbeiten daran.
Welche Zeitschriften überhaupt elektronisch vorliegen, in diesem Fach oder in anderen, kann man recht leicht über die Elektronische Zeitschriftenbibliothek der UB Regensburg feststellen: hier die Ansicht für das Fach Philosophie. Besser, man lässt sich dort die Zugriffsmöglichkeit abhängig vom eigenen "Standort" anzeigen, dazu oben auf "Einstellungen" klicken und die eigene Uni-Bibliothek auswählen!
Leider kann man über die Maske der EZB nicht auf Artikelebene in den nachgewiesenen Zeitschriften suchen -- das ist schon aus rechtlichen Gründen, zu schweigen von den technischen Schwierigkeiten, nicht möglich. Die Suchmaske führt also nur zu Zeitschriftentiteln.
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Internet
15 Juli 2006
12 Juli 2006
Robespierre und die Todesstrafe
Gilt nicht Robespierre als einer der schlimmsten Gestalten der französischen Revolution? Und doch trat er anfangs, genauer, am 30.5.1791 für die Aufhebung der Todesstrafe ein. Töten dürfe der Staat nur aus Notwehr, leitet Robespierre aus Rousseaus Gesellschaftsvertrag ab. Und Notwehr könne es gegenüber einem Gefangenen nicht geben. Später muss Robespierre seine Meinung geändert haben. Wann und wie das geschah, kann man in dem kleinen Bändchen des Merlin-Verlags namens "Ausgewählte Texte" (Hamburg 1971, unveränd. Nachdruck 1998) nachlesen.
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Robespierre,
Todesstrafe
11 Juli 2006
Kennen Sie Robert Ettinger?
Immerhin hat der es zu einem Aufsatzband "The philosophy of Robert Ettinger" gebracht, der von Charles Tandy, Ph. D., herausgegeben wurde. Ettinger, weiß Wikipedia, hat das Cryonics Institute gegründet und das Prinzip entwickelt. Cryonics bedeutet: Einfrieren, auftauen, weiterleben. Zukünftige Medizin wird dann den Körper neu einstellen können, Unsterblichkeit ist die Folge (meint Ettinger). Ettingers Vision The prospect of immortality gibts natürlich auch zum Download.
Kein ernstzunehmendes Szenario? Dabei war noch gar nicht die Rede von den Folgen. Was ist mit den Leuten, wenn sie gerade eingefroren sind? Sind sie noch nicht tot? Dürfen sie wählen? Und wie sollten sie ihr Wahlrecht ausüben? Da hat besagter Tandy in seinem Beitrag ganz recht, dass Ettingers Ideen den Begriff der Person erweitern...
[Update 13.7.] Ich habe dem Wikipedia-Artikel entnommen, dass Ettinger zweimal verheiratet war. Seine erste Frau wurde nach ihrem Tod cryonisch behandelt, die zweite wirds bestimmt auch. Frage: Mit wem ist er verheiratet, wenn später mal überlegene Technik die Damen wieder zum Leben erweckt (und ihn natürlich auch)?
(Erinnert mich an Jean Pauls Siebenkäs, wo Lenette sich tröstet, im Himmel mit Siebenkäs verheiratet zu sein, während sie nach seinem (vorgetäuschten) Tod sich Stiefel zuwendet.)
Kein ernstzunehmendes Szenario? Dabei war noch gar nicht die Rede von den Folgen. Was ist mit den Leuten, wenn sie gerade eingefroren sind? Sind sie noch nicht tot? Dürfen sie wählen? Und wie sollten sie ihr Wahlrecht ausüben? Da hat besagter Tandy in seinem Beitrag ganz recht, dass Ettingers Ideen den Begriff der Person erweitern...
[Update 13.7.] Ich habe dem Wikipedia-Artikel entnommen, dass Ettinger zweimal verheiratet war. Seine erste Frau wurde nach ihrem Tod cryonisch behandelt, die zweite wirds bestimmt auch. Frage: Mit wem ist er verheiratet, wenn später mal überlegene Technik die Damen wieder zum Leben erweckt (und ihn natürlich auch)?
(Erinnert mich an Jean Pauls Siebenkäs, wo Lenette sich tröstet, im Himmel mit Siebenkäs verheiratet zu sein, während sie nach seinem (vorgetäuschten) Tod sich Stiefel zuwendet.)
05 Juli 2006
Die Komik der Philosophie Neues von Hans Lenk und Klaus Berger
"Neo-Jocologica" gibt es im Münsteraner LIT-Verlag; als deren vierter Band hat Hans Lenk jetzt seinen Professoren-Humor ausgestellt. Richtig lustig wird das selten, und braucht zudem ein ordentliches Vorwort, indem Erlaubtsein, ja Benötigtsein des Lachens in der Philosophie herbeiargumentiert werden. Die Heidegger-Parodie "Die Nacht ist das Fass des Seins" ist wohl ganz lustig, wenn man schon zwei Bier intus hat, vermute ich...: Hans Lenk: Das Gefass : pseudomephistophelisches "fassliches" Philosophieren (Münster : Lit, 2006).
Lustiger finde ich da das neue Buch von Klaus Berger. Ich erinnere daran: zuletzt ist der Heidelberger Neutestamentler mit, drücken wir's milde aus, unredlichem Verhalten aufgefallen. Jetzt schreibt er Von der Schönheit der Ethik (Frankfurt : Insel, 2006). "Ohne Begehren und Leidenschaft ist das Gute nicht zu verwirklichen", heißt es dort im Klappentext. Bedeutet das: Wo das Gute fehlt, fehlt auch das Begehren? Sind beide hinreichende oder notwendige Bedingungen? Des Rätsels Lösung, auch aus dem Klappentext: Berger entwirft eine "nicht-normative Ethik". Ja dann.
Lustiger finde ich da das neue Buch von Klaus Berger. Ich erinnere daran: zuletzt ist der Heidelberger Neutestamentler mit, drücken wir's milde aus, unredlichem Verhalten aufgefallen. Jetzt schreibt er Von der Schönheit der Ethik (Frankfurt : Insel, 2006). "Ohne Begehren und Leidenschaft ist das Gute nicht zu verwirklichen", heißt es dort im Klappentext. Bedeutet das: Wo das Gute fehlt, fehlt auch das Begehren? Sind beide hinreichende oder notwendige Bedingungen? Des Rätsels Lösung, auch aus dem Klappentext: Berger entwirft eine "nicht-normative Ethik". Ja dann.
04 Juli 2006
Wovon lebten Philosophen im 18. Jahrhundert?
Für die Aufklärungszeit beantwortet diese Frage Edward G. Andrew in Patrons of enlightenment (Toronto u.a. : University of Toronto Press, 2006). Ergibt das einen Widerspruch, wenn die Denker der Autonomie selbst in Abhängigkeit von Gönnern stehen? Wie ging es Voltaire, wie Rousseau oder Samuel Johnson?
Edwards erfreut mich außerdem mit zwei Kapiteln zu "Patronage of Philosophy" und "Enlightenment and Print Culture": Philosophie, in der Alltagsgeschichte geerdet.
Edwards erfreut mich außerdem mit zwei Kapiteln zu "Patronage of Philosophy" und "Enlightenment and Print Culture": Philosophie, in der Alltagsgeschichte geerdet.
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18. Jahrhundert,
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03 Juli 2006
Leben wir in einer Simulation? Nick Bostroms Simulations-Argument
Nick Bostrom ist ein sehr rühriger Philosoph; und offenbar zählt er selbst das "Simulationsargument" (seine Webseite) nicht zu seinen geringsten Leistungen. Das fiel mir jetzt wieder auf anlässlich eines Sammelbandes More Matrix and philosophy, den William Irwin herausgegeben hat und in dem Bostrom noch einmal das Argument vorstellt. The Matrix und die Folgefolgen haben ja in der Philosophiebuchszene bereits einige Spuren hinterlassen, von denen mir The Matrix in theory mit seinem kulturtheoretischen Ansatz eines der interessanteren zu sein scheint. -- In More Matrix ... ist übrigens ein treffender Aufsatz von Slavoj Zizek über Revolutions und warum der Film misslungen ist, das nur am Rande.
Bostroms Argument ist als Ergänzung oder Gegenüber zum skeptischen Gehirn im Tank gedacht. Das Gedankenexperiment besagt: weil wir genausogut in einer Computersimulation wie in der wirklichen Welt leben könnten, das ist ununterscheidbar für uns, können wir nicht wirklich wissen, wie wir leben. Das Simulationsargument geht einen Schritt weiter: Es ist höchst wahrscheinlich, dass eine technische Zivilisation Computer hervorbringt, die mächtig genug sind, solche Simulationen zu fahren, wie sie für ein Dasein des Gehirns im Tank nötig wären. Und es ist einigermaßen wahrscheinlich, dass das schon passiert ist. Also ist es einigermaßen wahrscheinlich, dass wir bereits solche Simulationen sind, ausgehend von der Überlegung, dass wenn eine technische Zivilisationen derartige Simulationen erschafft, dann dort mehr Personen in einer Simulation als außerhalb ihrer leben werden. (Das erinnert auch an The thirteenth floor bzw. das Buch Simulacron 3.)
Um das Argument zu verstehen -- im Original in Philosophical Quarterly 53 (2003), 243-255 und auf der oben angeführten Webseite zum Download -- brauche man keinen technischen Apparat, die Details benötigten allerdings etwas Mathe und Wahrscheinlichkeitstheorie, schreibt Bostrom. Folgende Vorüberlegungen: Wir können zur Zeit keinen Computer und kein Programm basteln, dass eine derartige Simulation laufen lassen könnte. Aber dem stehen keine prinzipiellen Hindernisse entgegen (wenn man zugibt, dass Bewusstsein wie unseres nicht an ein Gehirn wie unseres gebunden sein müsste, was ohnehin ein lächerliches Argument wäre, wenn wir Simulationen wären). Dann gibt es drei Möglichkeiten:
1. Eine Zivilisation stirbt aus, bevor sie die technische Reife zu derartigen Computersimulationen erreicht.
2. Oder sie erreicht diese Reife, hat aber kein Interesse an Simulationen.
3. Oder sie hat Interesse und simuliert. Dann könnten (würden, meint Bostrom) Simulationen beliebig viele "Bewusstseine" enthalten, so dass gilt, dass ein Bewusstsein von sich selbst mit hoher Wahrscheinlichkeit annehmen kann, dass es künstlich ist: weil es viel mehr künstliche als natürliche Bewusstseine in dieser Welt geben würde.
Bostrom formuliert etwas vorsichtiger, und er sagt deutlich, dass man die Wahrscheinlichkeit dieser drei Möglichkeiten selbst nicht beurteilen könne, so dass das Argument im Ganzen nicht besagt: Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind wir simuliert. Das Argument besagt nur, dass, wer die ersten beiden Möglichkeiten verwirft, die dritte akzeptieren muss. Aber auch da bin ich mir nicht sicher: Denkbar ist, dass eine technisch reife Zivilisation sich nicht für Simulationen, sondern für eine andere Möglichkeit entscheidet, künstliches Bewusstsein zu schaffen, man denke an Commander Data als Beispiel. Und nach unseren jetzigen moralischen Maßstäben wäre es unmoralisch, solch künstliches Bewusstsein in Simulationen zu schaffen; ich tendiere darum zu Möglichkeit 2...
Bostroms Argument ist als Ergänzung oder Gegenüber zum skeptischen Gehirn im Tank gedacht. Das Gedankenexperiment besagt: weil wir genausogut in einer Computersimulation wie in der wirklichen Welt leben könnten, das ist ununterscheidbar für uns, können wir nicht wirklich wissen, wie wir leben. Das Simulationsargument geht einen Schritt weiter: Es ist höchst wahrscheinlich, dass eine technische Zivilisation Computer hervorbringt, die mächtig genug sind, solche Simulationen zu fahren, wie sie für ein Dasein des Gehirns im Tank nötig wären. Und es ist einigermaßen wahrscheinlich, dass das schon passiert ist. Also ist es einigermaßen wahrscheinlich, dass wir bereits solche Simulationen sind, ausgehend von der Überlegung, dass wenn eine technische Zivilisationen derartige Simulationen erschafft, dann dort mehr Personen in einer Simulation als außerhalb ihrer leben werden. (Das erinnert auch an The thirteenth floor bzw. das Buch Simulacron 3.)
Um das Argument zu verstehen -- im Original in Philosophical Quarterly 53 (2003), 243-255 und auf der oben angeführten Webseite zum Download -- brauche man keinen technischen Apparat, die Details benötigten allerdings etwas Mathe und Wahrscheinlichkeitstheorie, schreibt Bostrom. Folgende Vorüberlegungen: Wir können zur Zeit keinen Computer und kein Programm basteln, dass eine derartige Simulation laufen lassen könnte. Aber dem stehen keine prinzipiellen Hindernisse entgegen (wenn man zugibt, dass Bewusstsein wie unseres nicht an ein Gehirn wie unseres gebunden sein müsste, was ohnehin ein lächerliches Argument wäre, wenn wir Simulationen wären). Dann gibt es drei Möglichkeiten:
1. Eine Zivilisation stirbt aus, bevor sie die technische Reife zu derartigen Computersimulationen erreicht.
2. Oder sie erreicht diese Reife, hat aber kein Interesse an Simulationen.
3. Oder sie hat Interesse und simuliert. Dann könnten (würden, meint Bostrom) Simulationen beliebig viele "Bewusstseine" enthalten, so dass gilt, dass ein Bewusstsein von sich selbst mit hoher Wahrscheinlichkeit annehmen kann, dass es künstlich ist: weil es viel mehr künstliche als natürliche Bewusstseine in dieser Welt geben würde.
Bostrom formuliert etwas vorsichtiger, und er sagt deutlich, dass man die Wahrscheinlichkeit dieser drei Möglichkeiten selbst nicht beurteilen könne, so dass das Argument im Ganzen nicht besagt: Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind wir simuliert. Das Argument besagt nur, dass, wer die ersten beiden Möglichkeiten verwirft, die dritte akzeptieren muss. Aber auch da bin ich mir nicht sicher: Denkbar ist, dass eine technisch reife Zivilisation sich nicht für Simulationen, sondern für eine andere Möglichkeit entscheidet, künstliches Bewusstsein zu schaffen, man denke an Commander Data als Beispiel. Und nach unseren jetzigen moralischen Maßstäben wäre es unmoralisch, solch künstliches Bewusstsein in Simulationen zu schaffen; ich tendiere darum zu Möglichkeit 2...
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Bostrom,
Simulationsargument
Neues vom Ende der Philosophie ...
... schreibt Isabelle Thomas-Fogiel in Référence et autoréférence : étude sur le thème de la mort de la philosophie dans la pensée contemporaine (Paris : Vrin, 2005). Hier ein erster Leseeindruck.
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Ende der Philosophie
Grundlagen von Julia Kristevas Denken
In Deutschland müssen Dissertationen nicht nur öffentlich zugänglich, sondern veröffentlicht und verbreitet werden: es reicht nicht, dass sie in irgendeiner Bibliothek stehen. Anders in England (und z.B. Österreich). So kommt's, dass Sara Beardsworth' Untersuchung der Philosophical foundations of Kristeva's thought, 1993 an der University of Warwick eingereichte PhD-Thesis bisher kaum wahrgenommen wurde. Dabei ist das ein durchaus interessantes Werk; Beardsworth geht es darum zu zeigen, dass die bisherige, auf Kristevas Feminismus und Psychoanalyse (als Hintergrund einer Literaturtheorie) zielende Rezeption den Hegelianischen Hintergrund ihres systematischen Denkens übersieht.
The thesis presents the significance and limitation of her engagement with German idealism, and the consequences of that limited engagement for the ambition of Kristeva's oeuvre.Beardsworth richtet dabei besonderes Augenmerk auf die rechtsphilosophische bzw. politische Seite von Kristevas Denken; im letzten Kapitel geht es um "Strangers" und "Citizens" als Endpunkt einer Entwicklung, die B. vom "Kantischen Subjekt" zum "Hegelschen Selbst-Bewusstsein" nachzeichnet. Wer Kristeva gelesen hat, wird sich trotz des ungewöhnlichen Ansatzes gleich zu Hause fühlen zwischen "Semanalysis", "Freud" und "Signifier". :-)
Tags:
Kristeva
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