Der beste Lehrer ist derjenige, der am strengsten ist.Warum sollte das so sein? Und was bedeutet Strenge überhaupt? Sätze wie "Streng aber gerecht" zeigen jedenfalls, dass z.B. Gerechtigkeit nicht per se Bestandteil des Konzepts Strenge ist. Für mich steht "streng" vor allem für eine bestimmte Art des Reagierens. Wenn es eine positive Seite hat, ist "konsequent" sicher das bessere Wort dafür; es macht deutlich, dass es beim Erziehen nicht 'harter' = strenger Reaktionen bedürfte, sondern überhaupt erst einmal Regeln, über die das Kind Bescheid weiß, und Reaktionen, die sich dann aus dem Verhalten des Kindes gegenüber den Regeln folgerichtig (=konsequent) ergeben.
Davon abgesehen sagt der Begriff natürlich noch gar nichts über die Fähigkeit eines Lehrers aus, Inhalte zu vermitteln und für sie zu begeistern. Er reduziert stattdessen das Tun des Lehrers auf die Unterrichtsdisziplin. Wie kann das Vorbild für Eltern sein?
Antwort: Bild macht als Hauptproblem für Eltern die ungezogene Jugend aus und vermutet, Eltern wollten am liebsten Antworten auf die Frage, wie sie Disziplin in die Rasselbande kriegen. Welche Inhalte und Werte auf welche Weise Kindern vermittelt werden sollten, lässt das vermuten, beschäftigt die der Bildzeitung bekannten deutschen Eltern weniger. Auch nicht gerade beruhigend, finde ich...
Neulich habe ich während eines Vortrages von Klaus Theweleit gehört, Zeitungscomics machen Kinder belesen und verhelfen zu einer besseren Erziehung. Warum sollte man es dann auch nicht mit "Bild" versuchen? Wobei ich irgendwie vermute, dass "richtig erziehen" bei "Bild" nicht dasselbe wie bei Theweleit heisst. :)
AntwortenLöschenmuss sagen gefällt mir, wie du schreibst. Das könnte man im engeren Sinne ja auch als angewandte Philosophie bezeichnen. Ich werde mal noch mehr lesen kommen.
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