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07 September 2006

Das dickste Buch des Jahres

Gute Chancen hat, meine ich, der von Günter Abel herausgegebene Kongressband Kreativität. Der Wälzer aus dem Meiner-Verlag hat 1292 gezählte Seiten plus XIV für das Inhaltsverzeichnis. Man findet darin ein paar alte Bekannte mit ihren Lieblingsthemen, so z.B. Gottfried Seebaß wieder einmal zu einem Thema aus dem Bereich Willensfreiheit und Determinismus ("Determinismus und normative Kontrolle", S. 691ff), oder Jean Grondin über Hermeneutik ("Gadamers ungewisses Erbe", S. 205ff). Ein paar englischsprachige Aufsätze sind dabei, darunter "Perceptual objectivity" von Tyler Burge. Und ein paar, die richtig echt was mit Kreativität zu tun haben, wie Henrik Walters "Kann die Neurowissenschaft Kreativität erklären?" (S. 595ff) oder die Beiträge des Kolloquiums über Kreativität im interkulturellen Vergleich. Auffällig, dass kein Beitrag, nach den Titeln zu urteilen, sich mit negativer Kreativität, z.B. sogenannter "moralischer Kreativität" befasst. Vielleicht geschah das in den Sektionsbeiträgen. Die sind gesondert in zwei Bänden mit zusammen 1900 Seiten erschienen, die auch vom Meiner-Verlag vertrieben werden. Man möchte Abel als Herausgeber bitten, diesen von ihm sogenannten "kompakten Beitrag der Philosophie zur Frage der Kreativität" doch einmal noch etwas kompakter auf, sagen wir, 5 Zeilen zusammenzufassen.

Der Preis von 128,- € macht das Werk zu einem echten Bibliotheksbuch, aber immerhin werden ja die vielleicht 100 Autoren ihr Belegexemplar schon haben, da ist ja ein Viertel (?) der Auflage bereits verteilt :-). Schade, dass der Verlag kein Inhaltsverzeichnis auf seinen Webseiten anbietet, auch der Uni-Verlag der TU Berlin tut's nicht.

3 Kommentare:

  1. Anonym8/9/06

    Klingt sehr besonders, das Buch.
    Weißt Du, wie hoch der Anteil der Artikel ist, die sich wirklich mit Kreativität beschäftigen?
    Denn bereits im Programm klangen viele Vorträge eher nach zufälligem Kontakt mit dem Thema.
    Timo

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  2. Ich hab ja hier das Buch und sein Inhaltsverzeichnis vorliegen. Ich schätze: etwa 5-10 % der Aufsätze haben Kreativität nicht nur als Feigenblatt im Titel. Und diese behandeln das Thema dann zum Teil in Beschränkung auf bestimmte Gebiete der Philosophie; die "Kreativität der Logik und die Logik der Kreativität" von Gottfried Gabriel z.B.

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  3. Anonym12/9/06

    Danke!
    Dann werd ich mal zur Bibliothek fahren.
    Denn 5% von 1200 sind...
    (Kleinen Moment, ich rechne!)

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